UNDERGROUND EMPIRE 7-Datasheet |
Contents: MY DYING BRIDE-Rundling-Review: »Turn Loose The Swans« |
Date: 1994 (estimated, created), 03.02.2022 (revisited), 03.02.2022 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here! |
Comment: Bewertung aus heutiger Sicht: 16 |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
MY DYING BRIDE – Turn Loose The Swans
PEACEVILLE/ROUGH TRADE
Eigentlich löste diese britische Doomkapelle bei mir nur ein genervtes Gähnen aus, zumindest auf den ersten beiden Veröffentlichungen. Die Songs waren alle ewig lang und die Riffs wiederholten sich dauernd, so daß die Langeweile nicht ausblieb. Das soll sich auf der EP »The Trash Of Naked Limbs« angeblich geändert haben. Da ich diese CD nicht kenne, ist »Turn Loose The Swans« der Neubeginn für mich mit der Band. Und was soll ich sagen - ich liebe es. Die sterbenden Bräute sind so herrlich düster wie kaum eine andere Band. Getragen von mächtigen slowen Riffgebirgen und klassischen Violineneinsätzen ist der Sound deutlich variabler gestaltet. Jeder Break, jeder Beat sitzt am richtigen Platz, so daß die Songs auch trotz Überlänge stets aufregend bleiben. Dieser melancholische Gesang ist auch genial. Gruftiger Sprechgesang wechselt sich mit aggresivem Gegrunze ab! Letzteres wird aber immer weniger eingesetzt. Eine herrvorragende Gruselscheibe, gegen die PARADISE LOSTs »Gothic« wie Kirmesmusik anmutet. Paßt irgendwie total in diese frostige, bitterkalte Zeit. Dieses Meisterstück hätte ich dem Sextett gar nicht zu getraut. Beim Opener ›Sear Me MCMXCIII‹ beweisen sie Mut zum Experiment, ein über siebenminütiger Song, der nur aus düsteren Keyboard- und Violinenpassagen und Gesang besteht, ganz ohne Drums. Geht irgendwie fast in die DEAD CAN DANCE-Richtung und fällt aus dem üblichen Rahmen und sowas gleich als Opener! Mutig, mutig.
überragend | 16 |