UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Underground Empire 7 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → ORO-ERECTUS – »Stones May Fly«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

”UNDERGROUND EMPIRE 7”-Datasheet

Contents:  ORO-ERECTUS-Do It Yourself-Review: »Stones May Fly«

Date:  23.04.1994 (created), 28.09.2021 (revisited), 22.01.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here!

Comment:

Alle Anstrengungen, die ORO-ERECTUS unternahmen, um aufzufallen, fruchteten nicht, denn heute ist die Band fast unbekannt. Noch nicht mal in den üblichen Datenbanken ist sie eingetragen, eine Google-Suche nach dem Bandnamen und dem Albumtitel bleibt ohne Ergebnis.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

last Index next
ORO-ERECTUS-CD-Cover

ORO-ERECTUS

Stones May Fly

(9-Song-CD: 10 US-Dollar)

Himmel, meine Hormone! Bei dem heutigen Gedränge auf dem Musiksektor muß man sich schon etwas einfallen lassen, um aufzufallen. ORO-ERECTUS wählten die Strategie der Provokation, die hundertprozent aufging, denn das Trio hatte binnen Sekunden nach Erhalt des »Stones May Fly«-Promopacks meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Allein schon das ultracoole Cover (um Euch die Möglichkeit der eigenen Beurteilung zu geben, seht Ihr das Teil hier abgebildet! - Red.) warf mich einfach nur um, und alles weitere, was da folgen sollte, gab mir kaum mehr Stabilität. Nach etwas genauerem Begutachten von Musik sowie Begleitmaterial war mir eines hundertprozentig klargeworden: jenes böse, böse Wörtchen mit seinen drei Buchstaben und dem großen "s" an Anfang und dem noch größeren "x" an Ende ist bei ORO-ERECTUS ein fester Bestandteil der Musik. Nicht allein, weil Sängerin Dia auf beliegendem Promofoto mehr als nur tiefe Einblicke gewährt und auf den anderen pictures auch kaum mehr als dezente Dessous trägt oder weil aus gleichem Promopäckchen ein Regenmantel aus Paris 'rauskullerte, der als Zusatz einen Button mit dem Spruch "No Glove, No Love" mit sich führte. Eben jenes Wörtchen hat diese Frau auch in geballter Form in ihrer Stimme und das wiederum auch nicht nur, weil sie ständig so herz-und-mehr-erweichend-beziehungsweise-sicher-nicht-erweichend stöhnt (Schmerzen?), sondern weil jeder Ton, der ihr entweicht, auch einem jener Movies der Kategorie "ab 18" entstammen könnte. Doch soviel "Drumherum" birgt die Gefahr in sich, die Musik zu erdrücken, zum Statisten zu degradieren. Um dem entgegenzuwirken, will ich nun endlich den großen Schwenk weg von den Äußerlichkeiten hin zum wirklich wichtigen unternehmen.

ORO-ERECTUS sind ein unbeschreibliche musikalische Mutante, deren Basics sicherlich in den Siebzigern zu suchen sind. Aber mal abgesehen davon findet man auch Funk, Rock'n'Roll, Blues, Rhythm and, Alternative und stellenweise auch mal nur gepflegten Krach in unterschiedlichen Dosen, Variationen und Ausprägungen. Es stellt sich nahezu zwangsläufig die Frage nach bewußter Chaos-Wirtschaft oder konzeptlosem Wirr-Warr. Einerseits interessant, andererseits vielleicht auch etwas zu sehr verwirrend. Anyway - der Stoff hat Energie, Power, Drive, Zucker. Geht ab und wird denjenigen gefallen, die auf hemmungslose Töne in lockerem old-fashioned Kleid stehen. Andererseits gibt es auch Tracks wie ›Going Down‹ oder der Titelsong, die gekonnte stilreine, bluesige Balladen darstellen, die dank jener Stimme ihren ganz besonderen Flair erhalten. Wenn jedoch diese Stimme einige Augenblicke später wieder anfängt, von einer ›Low Dead Gun‹ zu singen und man nicht viel Fantasie braucht, um zu merken, daß es nicht so sehr um eine niedrige, tote Knarre geht, sondern daß man es vielmehr mit einem Undercover-Wortspielchen zu tun hat, ist es mit der Herrlichkeit vorbei, und man wird wieder in diesen faszinierenden Trubel aus verschiedensten Einflüssen gestürzt. So ist es letztendlich gut möglich, daß Steine fliegen werden, geworfen von den Hütern der Moral in Amiland, die sich bei diesem Release gewiß überschlagen werden, sofern er jemals ihre geheiligten Schreibtische entjungfern wird.

6 + 6=


Stefan Glas

 
ORO-ERECTUS im Überblick:
ORO-ERECTUS – Stones May Fly (Do It Yourself-Review von 1994 aus Underground Empire 7)
© 1989-2024 Underground Empire



last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here