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GODDESS OF THE SUN-CD-Cover

GODDESS OF THE SUN

Goddess Of The Sun

(4-Song-Digital-Release: Preis unbekannt)

Vom deftigen Hard Rock mit gehörigem Arschtritt-Faktor scheinen die drei Jungs, die 2019 unter dem Banner GODDESS OF THE SUN einen Neustart hingelegt haben, offenbar genug gehabt zu haben. Schließlich klingt die selbstbetitelte, erste EP ihres neuen Unternehmens nicht mal im Ansatz nach jener Brachialkost, die sie zuvor mit DAMAGE durchaus erfolgreich dargeboten haben.

Ob sie nach dieser stilistischen Metamorphose auch in ihrer neugegründeten Formation in ähnlichem Ausmaß reüssieren können, wird sich zwar erst weisen, an der Klasse der vier Tracks sollte es jedenfalls nicht scheitern. Der nunmehr eingeschlagene Weg ist auf jeden Fall einer, auf dem sich in den letzten Jahren schon einige junge Bands etablieren konnten. Zwar ist auch bei GODDESS OF THE SUN der Einfluß von BLACK SABBATH allgegenwärtig, die Tracks lassen aber neben diesem auch noch einige andere Größen als Inspiration erkennen. Ob es ein schlauer Schachzug war, mit Glockengeläut das Album zu eröffnen und dazu auch noch mit einem Eröffnungsriff loszulegen, das an ›Electric Funeral‹ denken läßt, sei dahingestellt. Der Vergleich zu britischen Szene-Ikone wird sich dadurch jedenfalls nicht vermeiden lassen.

An der Tatsache, daß die Frankfurter ihre Sache tadellos machen, ändert das aber trotzdem nichts, denn ›Inquisition‹ erweist sich in weiterer Folge keineswegs als SABBATH-Plagiat, sondern erhält durch eine elegant im Hintergrund plazierte Hammond-Orgel nicht nur eine etwas andere Richtung, sondern auch zusätzliches Flair.

Dafür sorgt nicht nur im Opener, sondern generell, auch Sänger (und Gitarrist) Daniel Seddig. Sein Vortrag hat durchaus etwas Beschwörendes an sich, wodurch die EP in Summe auch einen mystisch-okkulten Eindruck hinterläßt. Ganz ohne Querverweise geht es aber dennoch nicht. Wenn das Trio nämlich seine Songs weniger in Richtung Doom lenkt, sondern eher in die klassische 70s-Hard/Heavy Rock-Richtung tendiert wie im Titelsong, oder die Burschen eine deutliche Psychedelic-Schlagseite vernehmen lassen wie in ›The Ritual‹ und dem finalen ›Star Conqueror‹, ist es KADAVAR-Lupus, der dem Hörer in den Sinn kommt. Aber auch das stört den Hörgenuß kein bißchen.

Man kann den drei Jungs also höchstens ankreiden, daß sich mit ihrer neuen Band noch zu sehr an Idolen zu orientieren. Noch dazu an solchen, denen in den letzten Dekaden bereits ausreichend oft nacheifert wurde. Definitiv nichts vorzuwerfen haben sich GODDESS OF THE SUN dagegen hinsichtlich der Ausführung, denn die ist gelungen, keine Frage.

Fans der erwähnten Referenzen sollten in »Goddess Of The Sun« auf jeden Fall einmal reinhören, den drei Burschen ist ihre Metamorphose nämlich definitiv geglückt! Meinetwegen darf auch der erste Longplayer gerne schon abgeliefert werden.

Je schneller, desto besser, um genau zu sein.

http://www.facebook.com/goddessofthesunband/

göttlicher Schaden


Walter Scheurer

 
GODDESS OF THE SUN im Überblick:
GODDESS OF THE SUN – Goddess Of The Sun (Do It Yourself-Review von 2021 aus Online Empire 87)
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