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Sampler – Brutal Africa: The Heavy Metal Cowboys Of Botswana

SVART RECORDS/CARGO

Zugegebenermaßen waren mir bis vor geraumer Zeit lediglich SKINFLINT ein Begriff, wenn von Heavy Metal aus Botswana die Rede gewesen ist. Diese Band konnte sich auch hierzulande einen Namen machen, vorrangig deshalb, weil die Truppe mit PURE STEEL RECORDS ein umtriebiges Label als Partner hatte. Durch die Lektüre von Moritz Grütz' Schmöker "Metallisierte Welt" wurde ich dann auch noch auf METAL ORIZON aufmerksam, bekam aber bislang noch keine Note dieser Truppe zu hören.

Dieser Umstand hat sich nun endlich geändert, denn SVART RECORDS hat es sich zum Ziel gemacht, mit dem vorliegenden Sampler Heavy Metal aus Botswana weltweit vorstellig zu machen.

Zusammen mit den Machern der Doku "Freedom In The Dark" hat man Bands auserkoren und bietet diesen nun die Möglichkeit, sich mit ausgewählten Songs auf »Brutal Africa: The Heavy Metal Cowboys Of Botswana« zu präsentieren.

Der Titel mag zwar eher unvorteilhaft, weil mehr als nur klischeetriefend, ausgefallen sein, und auch über das Cover darf man durchaus diskutierten, an der Idee an sich gibt es jedoch nichts auszusetzen. So bekommt der Interessent insgesamt sechs Bands präsentiert, die mit einer Ausnahme mit jeweils zwei Tracks vertreten sind.

Der Reigen beginnt mit CRACKDUST, einem Quartett aus der Hauptstadt Gaborone, das mit derben Death Metal-Klängen aufwartet. Technisch zwar durchaus respektabel vorgetragen, mangelt es ›Deranged Psychopath‹ und ›Desecrate‹ leider an Klangvolumen. Das mag zwar auch an der Download-Variante der Promoversion liegen, am Umstand, daß die beiden Nummern von CRACKDUST den mit Abstand schwächsten Sound aufweisen, ändert das aber nichts.

Besser kommt da schon das Material der bereits erwähnten Jungs von METAL ORIZON aus den Boxen. Diese Truppe ist bereits seit fast 30 Jahren aktiv und verfügt nicht nur über entsprechende Erfahrung, sondern auch über das Können Hard und Heavy Rock mit regionalen Folk-Rhythmen zu kombinieren. Eine interessante und ansprechende Mixtur, die vor allem ›We're Rolling‹ zu einem Schmankerl werden hat lassen.

Von OVERTHRUST könnte man bereits Notiz genommen haben, schließlich hatte die Formation bereits die Ehre, Botswana beim "Metal Battle" in Wacken zu vertreten. Der Old School-Death Metal mit Thrash-Schlagseite kommt aber auch auf Tonträger ordentlich und mit reichlich Groove aus den Boxen und sollte Genre-Fans auf jeden Fall ansprechen können.

Das dürfte den folgenden PMMA kaum gelingen. Ihr vom Ansatz her zwar cool angelegter, durchaus interessanter, von Synthies unterzogener, moderner Sound, leidet nämlich unter einer erbärmlichen Gesangsdarbietung. Zwar könnte man das leicht gequält wirkende, tiefkehlige Gegurgel noch akzeptieren, beim "Klargesang" dürfte aber dann so manche Schmerzgrenze überschritten worden und so mancher Fußnagel von selbst abgefallen sein. Da klingt das stumpfe wie derbe Gebretter von STANE fast schon symphonisch im Vergleich, und auch WRUST, die offenbar bekannteste Extreme-Metal-Band aus Botswana, die es bereits ins Vorprogramm von CARCASS und SEPULTURA bei deren Gastspielen im südlichen Afrika gebracht hat, klingt trotz "Betonmischer-Klang" wesentlich essentieller.

Für nach traditionellen Hard Rock und Metal-Sounds geifernden "Trüffelschweinchen" mag das auf »Brutal Africa« gebotene Material mit Ausnahme von METAL ORIZON nicht unbedingt ansprechend sein, einen Überblick über die Szene in Botswana kann man sich mit dieser Compilation aber auf jeden Fall verschaffen.


Walter Scheurer

 
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