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TOKYO BLADE – Night Of The Blade - The Night Before

HIGH ROLLER RECORDS/SOULFOOD

Nur wenige Wochen nach der Vinylneuauflage des Originals, erscheint mit »Night Of The Blade - The Night Before« eine neue, bislang unveröffentlichte Version der zweiten Scheibe der Briten. Eine, die vor allem die Herzen all jener höher schlagen lassen wird, die das Debüt bis heute als bestes aller TOKYO BLADE-Alben und Alan Marsh als den Sänger der Band schlechthin betrachten. Der Grund dafür liegt auf der Hand, schließlich ist darauf Alan als alleiniger Sänger zu hören.

Zwar ist »Night Of The Blade« nun schon mehrfach in unterschiedlichsten Varianten neu aufgelegt worden, in dieser Form jedoch erst ein einziges Mal, und das ist auch schon fast 25 Jahre her (diese Version war 1999 via HIGH VAULTAGE auf CD erschienen - sg). Die ursprünglich von Alan eingesungenen Songs blieben bislang eigenartigerweise gut unter Verschluß. Warum, weiß wohl niemand so genau, ist aber auch nicht mehr relevant.

Da längst Gras über die Sache gewachsen ist, und Alan Marsh seit mittlerweile fast fünf Jahren wieder Mitglied der Band ist, dürften auch sämtliche persönlichen Problemchen aus der Welt sein. Die waren schon in den frühen 80er Jahren nicht wirklich ein Thema. Vielmehr war dem Label die Stimme nicht gut genug, um den erwarteten Erfolg einfahren zu können. Daher wurde Marsh mehr oder weniger höflich mitgeteilt, daß seine Tage bei TOKYO BLADE gezählt wären. Kein Wunder, daß er sich darauf - trotz einiger Versuche seiner Bandkollegen, ihn umzustimmen - beleidigt aus der Band verabschiedete.

Vom Management wurde daraufhin kurzerhand der frühere TOPAZ- und spätere JONNY CRASH-Frontmann Vicki James Wright verpflichtet, dessen Stimme zwar ganz gut ins Gesamtbild paßte, in einer rauhen Hard Rock- oder Sleaze Rock-Formation aber wohl wesentlich besser zur Geltung gekommen wäre. Doch die Labelverantwortlichen sahen das damals anders, und da die Zeit bis zum geplanten Veröffentlichungsdatum ohnehin schon ziemlich knapp war, hat man Vicki nur kurze Zeit später ins Studio gescheucht. Da man ihm jedoch lediglich die Zeit gab, um die Songs neu einsingen, wurde notgedrungen darauf verzichtet, auch die Backing Vocals noch einmal aufzunehmen. Daher haben wir, wenn wir »Night Of The Blade« auflegen, die wohl wahrlich nicht alltägliche Gelegenheit, den früheren und den damals aktuellen Sänger einer Band gemeinsam auf einem Album zu hören!

Doch nicht nur der Gesang hat sich auf »Night Of The Blade - The Night Before« geändert, auch die Songs selbst. So fehlen von der ursprünglichen Pressung ›Lightning Strikes‹ und ›Rock Me To The Limit‹, während ›Attack Attack‹ und ›Fever‹ nicht auf dem Original enthalten waren. Die beiden Nummern waren ursprünglich auf der B-Seite der »Lightning Strikes«-EP verewigt, umso merkwürdiger, daß der EP-Titel- und spätere Albumtrack nicht auch auf »The Night Before« zu finden ist. Vor allem, da Alan Marsh diesen doch schon damals eingesungen hat.

Aber egal, mit ›Madame Guillotine‹ und ›Breakout‹ (das ursprünglich ›Break Out‹ geschrieben wurde und zusammen mit ›Love Struck‹ die Rückseite der »Madame Guillotine«-EP darstellte), gibt es dafür zwei wahre Schmankerl zu hören. Schließlich sang die Originalversionen dieser Tracks bereits Vicki ein. Die Songs haben durch den typischen Gesangsstil von Alan Marsh ein wenig mehr an Ausdruckskraft erhalten, der Klang der uns zur Verfügung gestellten mp3-Files wirkt im Vergleich zur Vinyl-Original-Ausgabe jedoch ein wenig dumpfer.

Das ist aber zu relativieren, denn ein wirklicher Vergleich ist ohnehin erst dann möglich, wenn eines der auf 500 Stück limitierten Vinyl-Exemplare (200 in schwarz, 100 in weiß sowie 100 in weiß-rotem Splatter-Design; Remaster von Patrick W. Engel) sein Plätzchen im Archiv neben »Night Of The Blade« erhalten hat.

Wer zu lange wartet, wird aber wohl Pech haben...

http://www.tokyoblade.com/


Walter Scheurer

 
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siehe auch: Charity-EP von TOYKO BLADE
unter dem ehemaligen Bandnamen KILLER (GB):
siehe auch: KILLER- und GENGHIS KHAN-Aufnahmen werden unter dem Namen TOKYO BLADE veröffentlicht
unter dem ehemaligen Bandnamen GENGHIS KHAN (GB):
siehe auch: GENGHIS KHAN- und KILLER- Aufnahmen werden unter dem Namen TOKYO BLADE veröffentlicht
unter dem späteren Bandnamen MR. ICE:
MR. ICE – Underground Empire 5-Interview (aus dem Jahr 1991)
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