BAND OF SPICE – By The Corner Of Tomorrow
SCARLET/SOULFOOD
Während der gute Mann von den späten 90ern bis Mitte der 00er Jahre gefühlt im Halbjahresrhythmus auf einem Tonträger zu hören war, scheint es Christian Sjöstrand, der als "Spice" im Musikbusiness bekannt ist, inzwischen etwas ruhiger anzugehen. Das mag durchaus auch damit zu tun haben, daß er in den letzten Jahren "nur" noch in der nach ihm benannten, und von ihm angeführten Truppe sowie bei MY REGIME und KAYSER aktiv ist.
Zur BAND OF SPICE zählen seit langen Jahren neben ihm nur Bassist Alexander Sekulovski und Schlagzeuger Bob Ruben, und in eben dieser Formation ging es auch ins Studio, um einen Nachfolger für das 2017 aufgetischte Album »Shadows Remain« einzuspielen. Als Orientierungshilfen dienten den drei Schweden eigenen Angaben zur Folge »Heaven And Hell« und »Blizzard Of Ozz«. Zwei Klassiker, die zumindest hinsichtlich des Sounds auch tatsächlich als Referenzen heranzuziehen sind, auch wenn die Sechssaitige des Chefs generell, aber auch so manches Riff genau schwer nach »Holy Diver« klingt.
Und nicht nur für die klangtechnische Ausführung, auch was die Songs selbst betrifft, läßt sich der Einfluß der genannten Heroen nicht von der Hand weisen. Interessant ist jedoch zu bemerken, daß die überaus energiegeladene und dynamische Vortragsweise von BAND OF SPICE in den schnell gespielten Passagen mitunter auch Assoziationen zu neueren DEATH ANGEL-Werken hervorruft. Vor allem ›The Sharp Edge‹, in dem "Spice" obendrein eine nicht unähnlich intensive Gesangsperformance an den Tag legt wie Mark Osegueda.
Doch die Truppe setzt nicht bloß auf heftige Klänge. So sorgt das schon relativ früh plazierte, kurze, Akustikinstrumental ›Tehom‹ für Abkühlung. Auch der Titelsong ist kein Abgehrocker, sondern eher eine getragen intonierte, semi-akustische Hymne, die sich recht rasch als Hymne entpuppt. Noch ruhiger geht es das Trio im Finale ›Rewind The Wind‹ an, einer melancholischen Ballade, die mit verspielten, jazzig-bluesigen Versatzstücken aufwartet und das Hörvergnügen auf entspannte Weise abschließt.
Damit beendet die Band den abwechslungsreich gestalteten Reigen und hinterläßt mit »By The Corner Of Tomorrow« einmal mehr ein wirklich lässigeres Album, dem einzig und allein eine höhere Anzahl an formidablen Hits zum absoluten Hammer fehlen.
http://www.facebook.com/bandofspice-161181420587878/
beeindruckend | 12 |