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JAKETHEHAWK – Hinterlands

RIPPLE MUSIC (Import)

Auch wenn die Tage längst Geschichte sind, als ›Jakob schwarzer Rabe‹ im heimischen Wohnzimmer lauthals vorgetragen wurde, ist besagtes Kinderlied bislang mein einziger musikalischer Kontakt mit einem gefiederten Freund dieses Namens geblieben. Das ändert sich ab sofort, denn mit »Hinterlands« macht sich eine Formation vorstellig, die sich auf den Namen JAKETHEHAWK geeinigt hat.

Der in ein farblich fein abgestimmtes Photomotiv gehüllte Dreher stellt zwar bereits das dritte Album des aus Pittsburgh, PA, stammenden Quartetts mit dem klingenden Namen dar, mir kamen diese "Vögel" bislang allerdings noch nicht unter. Schade eigentlich, denn »Hinterlands« fesselt von Beginn an.

Die sechs Tracks mit jeweils knapp mehr oder weniger sechs Minuten Spielzeit, sind wohl nur bedingt als Kinderlieder geeignet, Spaß bereitet der Vierer mit seinem "Appalachian Desert Rock" aber ebenso. Die von der Band selbst gewählte Stilbezeichnung mag spektakulär klingen, wurde von den Jungs aber in erster Linie aus Jux und Tollerei gewählt und soll wohl lediglich auf ihre Herkunft hindeuten. Spaß an der Sache ist generell ein großes Thema, denn das seit 2016 aktive Quartett schert sich offenbar einen feuchten Kehricht um jegliche Trends und Strömungen, und liefert mit »Hinterlands« ein facettenreich gestaltetes Album ab, auf dem die Intensität der Darbietung im Vordergrund steht.

Die ist die gesamte Spielzeit über wahrlich beeindruckend. Völlig egal, ob es einen schweren, von walzenden Riffs geprägten Doom/Stoner-Brocken zu hören gibt wie das eröffnende ›Counting‹ oder aber die Band Wüstenrocker in bester KYUSS-Tradition vorträgt und diese mit dezenten, akustischen Folk Rock- sowie 70er Prog-Passagen ausstaffiert, wie ›Ochre And Umber‹ oder ›Still Life‹. Im Mittelpunkt steht dabei zumeist das brachial-deftige Riffing von John Huxley, der seit dem letzten Jahr von Josh Emery an der Sechssaitigen unterstützt wird. Doch auch das ebenso von John eingespielte Keyboard erweist sich als effizient und akzentuiert eingesetzt.

Als besonders intensiv entpuppen sich im Verlauf der Spielzeit aber dennoch die mäandernden, ins Psychedelische abdriftende Passagen. ›Interzone Mantra‹ etwa wäre ansonsten wohl weniger spannungsgeladen und hypnotisch aufgefallen, und auch das ansonsten eher locker strukturierte und mehrfach durch Rhythmuswechsel gekennzeichnete ›Uncanny Valley‹ erhält dadurch einen harschen Gesamteindruck.

In Summe hinterlassen JAKETHEHAWK also einen mehr als nur soliden Eindruck und sollten nicht nur von Genre-Spezialisten eine Chance bekommen!

http://www.facebook.com/jakethehawkpgh

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
JAKETHEHAWK im Überblick:
JAKETHEHAWK – Hinterlands (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 86)
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