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LIONHEART (GB) – Unearthed - Raiders Of The Lost Archives (Doppel-CD)

PONY CANYON INC. (Import)

LIONHEART war eine Kooperation der richtigen Leute (Chad Brown, Dennis Stratton, Steve Mann und Rocky Newton) zum richtigen Zeitpunkt (1984): In »Hot Tonight« hatte man dann auch ein fabelhaftes Light-AOR-Scheibchen gebastelt, das aber trotzdem kaum Beachtung erhielt. Daher zerstreuten sich LIONHEART auch schnell in alle Winde. Wieviel mehr Material da allerdings noch vorhanden war, beweist nun die CD-Zusammenstellung »Unearthed - Raiders Of The Lost Archives«, die auf einer Doppel-CD das unveröffentlichte Material der Band zusammenfaßt, zu dem Demos oder nicht verwendete Songs zählen.

Besonders interessant ist diese Veröffentlichung auch unter dem Gesichtspunkt, daß bei LIONHEART etliche prominente Musiker ein und aus gingen, die aber nicht auf »Hot Tonight« zu hören waren. Allerdings sind sie teilweise hier am Werk zu hören. Hierzu paßt auch der wunderbare, beiliegende LIONHEART-Family Tree auf pergamentartigem Papier.

So waren Ex-IRON MAIDEN-Gitarrist Dennis Stratton und die späteren McAULEY SCHENKER GROUP-Musiker Steve Mann und Rocky Newton das permanente Rückgrat der Band, während am Mikro und den Drumsticks viele Musiker kamen und gingen. So war ab dem Start der Band im November 1980 der ehemalige TYGERS OF PAN TANG-Sänger Jess Cox der erste Sänger, Frank Noon der erste Drummer von LIONHEART. Frank war der Ur-Drummer von DEF LEPPARD gewesen, der anschließend bei WILD HORSES oder WILDFIRE trommelte. Im Februar 1981 kam der zukünftige Solokünstler John Farlan und einen Monat später Reuben Archer als Sänger zu LIONHEART. Reuben sollte später mit Frank Noon unter anderem bei WILD HORSES oder STAMPEDE spielen.

Im Juni 1981 waren Dennis, Steve und Rocky wieder allein und heuerten dann Steve Hopgood als Drummer an, der später beispielsweise bei PERSIAN RISK, TANK oder KILLERS spielte. Doch einen Monat später übernahm Ex-JUDAS PRIEST-Drummer Les Binks, und noch einen Monat später IRON MAIDEN-Trommler Nico McBrain die Schießbude, der aber auf einem »Unearthed - Raiders Of The Lost Archives«-Song zu hören ist - obgleich ihn nach wenigen Tagen Clive Edwards ablöste, der zuvor bei WILD HORSES, später u.a. bei UFO oder ALASKA zockte. Bis April 1983 sollte diese Besetzung bestehen bleiben, in der sich Dennis und Steve den Gesang teilten. Dies ist auch die Besetzung, die die ersten Songs auf dieser CD aufnahm.

Im April 1983 kam dann Bob Hawthorn von LASTFLIGHT als Sänger zu LIONHEART, der ebenfalls auf einigen der »Unearthed - Raiders Of The Lost Archives«-Songs zu hören ist. Etwa zeitgleich fungierte Bob Jenkins erstmal als Sessiondrummer, der auch »Hot Tonight« einspielte. Im August 1983 wechselte nämlich der WHITE HORIZON-Sänger Chad Brown zu LIONHEART, und die »Hot Tonight«-Besetzung war komplett.

Im Januar 1985 kamen dann zwei Musiker etwa für drei Monaten zu LIONHEART: Zum einen war dies Drummer Andy Beirne, der bei GRAND PRIX und vor allem in einer der ganz frühen Inkarnationen von Ozzy Osbournes Start in die Solokarriere namens BLIZZARD OF OZZ aufgetaucht war. Erst prominent werden sollte der andere Neuling Phil Lanzon, der dann zu THE SWEET und schließlich zu URIAH HEEP wechselte. Beide sind ebenfalls auf den Songs von »Unearthed - Raiders Of The Lost Archives« zu hören.

Im Mai 1985 fanden LIONHEART in Bruce Bisland wieder einen Drummer, der aber auch nur ein Vierteljahr blieb; dennoch entstanden in dieser Besetzung wieder Songs, die auf »Unearthed - Raiders Of The Lost Archives« zu hören sind. Bruce war übrigens von der NWoBHM-Kapelle WEAPON gekommen und spielte anschließend u.a. bei PRAYING MANTIS, STATETROOPER oder Andy Scotts SWEET-Version.

In der letzten LIONHEART-Episode, die von August 1985 bis zur Auflösung im November des gleichen Jahres währte und keine Aufnahmen mehr anfertigte, kam Andy Beirne zurück, der spätere MAMA'S BOYS- und AIRRACE-Sänger Keith Murrel übernahm das Mikro, und außerdem wurde in Toby Sadler ein Tastenmann verpflichtet, bei dem es sich wohl um den ehemaligen WHITE SPIRIT- und AIRRACE-Mann handeln, der später mit Paul Samson anbandelte.

Kurz: Nicht nur weil sie sich in einer schönen Big-Box befindet, ist »Unearthed - Raiders Of The Lost Archives« ein tolles Teil für Sammler, das man allerdings wohl kaum zu einem Sonderpreis aus Japan rübergeschippert kriegen wird.


Stefan Glas

P.S.: Wer noch präzisere Details zu »Unearthed - Raiders Of The Lost Archives« wissen möchte, findet auf der Homepage von PRAYING MANTIS, der heutigen Band von Dennis Stratton, eine sehr hilfreiche Seite:

http://praying-mantis.com/mantis/unearthe.shtml


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