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VOLCANOVA – Radical Waves

THE SIGN RECORDS/SOULFOOD

Da das Cover auf den ersten Eindruck hin doch eher Thrash/Crossover-Sounds suggeriert, ist die Überraschung um so größer, daß die Band mit einem erdigen, in Richtung Wüsten/Stoner Rock angelegten Intro mit dem Titel ›Welcome‹ ins Geschehen einsteigt. Diese Gangart scheint VOLCANOVA am Herzen zu liegen, denn mit dem kräftigen Eröffnungstrack ›Where's The Time‹ läßt das aus Island stammenden Trio unmißverständlich erkennen, daß es sich in dieser Ecke zu Hause fühlt und jene Klänge auch sehr ordentlich umzusetzen vermag.

Im Verlauf der Spielzeit wird jedoch ebenso deutlich, daß Samúel Ásgeirsson (g, V), Dagur Atlason (d) und Þorsteinn Árnason (b) nicht nur geradeaus und punktgenau zu rocken wissen, sondern auch für eine eher verquer angelegte Gangart viel übrighaben. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern sollte obendrein auch eine breitgefächerte Zielgruppe auf die Truppe aufmerksam machen können. Allerdings sei hinzugefügt, daß die Songs von VOLCANOVA selbst dabei auf Riffs basieren, die eindeutig der "alten Schule" zuzuordnen sind. Schließlich merkt man den Songs, selbst bei einer gehörigen Affinität zu MASTODON, wie etwa in ›I'm Off‹, durchweg ihren Iommi-Einfluß an.

Neben BLACK SABBATH scheinen aber auch KYUSS für die musikalische Entwicklung der drei Jungs überaus essenziell gewesen zu sein, als sie sich 2014 unter dem Banner VOLCANOVA zusammentaten. Das ist nicht zuletzt der bei aller Heftigkeit tiefenentspannt-lässigen Atmosphäre der Songs anzumerken, die immer wieder den Eindruck erwecken, die Truppe würde sich irgendwo in einer US-amerikanischen Wüste befinden und nicht auf ihrer, zwar zweifelsfrei wunderschönen, aber nun wahrlich nicht gerade klimatisch anziehenden Heimat.

Auch hinsichtlich der Umsetzung der Ideen gibt es nichts zu bemängeln. Im Gegenteil, man merkt den Burschen an, daß sie nicht nur mit Feuereifer, sondern auch mit der entsprechenden spieltechnischen Kompetenz loslegen.

Dadurch bleibt einzig zu bemängeln, daß sich die Anzahl an Hooks und einprägsamen Melodien leider noch ein wenig in Grenzen hält. Das allerdings dürfte mit wachsender Reife und Erfahrung zu ändern sein, und außerdem hat »Radical Waves« auf jeden Fall auch diesbezüglich etwas zu bieten. Den bereits erwähnten Einstieg etwa, oder das sympathisch-knarzige ›Sushi Sam‹, oder auch das fett groovende ›M.O.O.D.‹.

http://www.facebook.com/volcanova

gut 10


Walter Scheurer

 
VOLCANOVA im Überblick:
VOLCANOVA – Radical Waves (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 84)
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