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HYPNOS (S) – GBG Sessions

THE SIGN RECORDS/SOULFOOD

An sich steht die Veröffentlichung des dritten Studioalbums dieser Schweden erst für den kommenden Herbst auf dem Plan, das Quintett hat uns aber offenbar schon jetzt eine ganze Menge an Neuigkeiten zu präsentieren, weshalb man uns kurzerhand ein Album mit dem Titel »GBG Sessions« offeriert. Zum einen ist diese Veröffentlichung gedacht, um mit zwei bereits fertiggestellten Tracks einen Vorgeschmack auf den kommenden Dreher zu bieten und zum anderen um den neuen Sänger Linus Johansson vorzustellen.

Der entpuppt sich als absoluter Glücksgriff und sollte längst auch kein Unbekannter mehr sein, schließlich hat er sich mit TRIAL längst auch außerhalb des Metal-Undergrounds etablieren können. Mit seiner Stimme prägt er aber nicht nur die beiden neuen Nummern, auch den im Rahmen der titelgebenden "Sessions" in Göteborg (oder kurz: GBG) fünf neu eingespielten Songs kann der Neuzugang seinen Stempel aufdrücken. Doch nicht nur dadurch unterscheiden sich die Tracks erheblich von den Originalen. Auch ein erhöhter Anteil Rotzigkeit ist zu vernehmen, verursacht überwiegend durch die Tatsache, daß HYPNOS das Material live im Studio eingespielt hat. Die Tracks des selbstbetitelten Erstlings (wie etwa ›Hands Of Evi‹ oder auch der Longtrack ›The Mountain‹) kommen nunmehr auch wesentlich metallischer aus den Boxen und lassen HYPNOS deutlich stärker nach der NWoBHM tönen als das jemals der Fall gewesen ist. Auch dazu trägt Linus ein Scherflein bei, schließlich klingt er in den höheren Passagen ab und zu nach dem jungen Bruce Dickinson.

Nicht zuletzt dadurch wirkt nunmehr auch ein Vergleich zu SAMSON zutreffender als jener zu WISHBONE ASH, der bei den ersten beiden HYPNOS-Scheiben immer wieder gerne verwendet worden ist. Die feinen Gitarrenmelodien sind zwar logischerweise immer noch essentieller Bestandteil der Nummern, doch auch diese klingen nun etwas heftiger. Zudem läßt sich feststellen, daß die beiden Gitarristen Oskar Wersäll und Pontus Isebring wohl auch Fans von UFO und Michael Schenker sind. Nachzuhören in der verspielten, fast zehnminütigen Version von ›1800‹ (vom letzten Studiodreher »Cold Winds«), noch vielmehr jedoch in den beiden brandneuen Nummern ›Ain't No Fool‹ und ›Looking Out‹. Die lassen - sofern sie exemplarisch für das nächste Langeisen sind - für die Zukunft generell einen höheren Anteil an Heavy Metal und Heavy Rock erwarten, kommen aber dennoch ungekünstelt, naturbelassen und überaus locker aus den Boxen. Das trifft auch für die lässige HYPNOS-Version des ABBA-Gassenhauers ›Gimme! Gimme! Gimme!‹, mit der der Reigen beendet wird.

Fazit: Wer einen halbgaren, mehr oder weniger spannenden Happen für "zwischendurch" erwartet hat, sieht sich getäuscht, denn davon ist »GBG Sessions« meilenweit entfernt. Im Gegenteil, HYPNOS hat ein verdammt starkes, für Fans absolut unverzichtbares Teil geliefert und macht damit jetzt schon sehr, sehr (neu)gierig auf das kommende Album!

http://www.facebook.com/hypnosboogie/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
HYPNOS (S) im Überblick:
HYPNOS (S) – Cold Winds (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 67)
HYPNOS (S) – GBG Sessions (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 76)
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