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  UE-Home → History → Online Empire 75 → Review-Überblick → Re-Release-Review-Überblick → ROSE TATTOO – »Blood Brothers«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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ROSE TATTOO – Blood Brothers

GOLDEN ROBOT RECORDS/SOULFOOD

Schon bei der Erstveröffentlichung vor elf Jahren galt der Titel als Programm, schließlich verließen 2006 Gitarrist Pete Wells und dem früheren Bassist Ian Riley, zwei langjährige Bandmitglieder, für immer die irdische Bühne. Bewundernswert wie die australischen Rockikone mit diesen schweren Schicksalsschlägen fertig wurde. Durchaus denkbar, daß »Blood Brothers« - das ebenso wie der Fortbestand der Band von Pete kurz vor seinem Ableben abgesegnet wurde - auch eine gewisse therapeutische Wirkung auf die verbliebenen Bandmitglieder ausübte. Mit Erfolg, denn ROSE TATTOO scheinen seit der Wiederbelebung 2003 motivierter und aktiver denn je.

Doch nicht nur aus musikhistorischen Gründen ist die Neuauflage des um sechs Livetracks aufgepeppten Drehers von Bedeutung. Für den damals anstelle des legendären Slide-Gitarristen Wells zur Band gestoßenen Dai Pritchard stellte die Scheibe auch die Feuertaufe bei ROSE TATTOO dar, die er mit Bravour bestand. Das zeigt nicht nur die Tatsache, daß Dai seit damals zu einem Fixstern im Line-up werden konnte, sondern auch, daß er sich als Showman auf der Bühne neben Angry Anderson etablieren konnte. Respekt. Da Dai jedoch einen anderen Stil als sein Vorgänger zu spielen pflegt, klingt »Blood Brothers« im Vergleich zu den Frühwerken der "TATTS" nicht nur reduzierter im Hinblick auf die Slide-Anteile, sondern auch weniger dreckig und deftig.

An Klasse hatte die Band dadurch aber nichts eingebüßt. Nicht zuletzt, weil mit dem 2009 verstorbenen Mick Cocks wieder der Partner schlechthin als Songschreiber und Riff-Verantwortlicher zur Verfügung stand. Nachzuhören unter anderem im knackigen Dosenöffner ›Black Eyed Bruiser‹, dem als legitimen Nachfolger des Bandklassikers ›Rock'n'Roll Outlaw‹ gehandelten ›Once In A Lifetime‹ oder dem tiefschürfenden ›Man About Town‹.

Für die Neuauflage hat man auch den Sound neu abgemischt, wodurch die seinerzeit schon vergleichsweise melodische Gangart von ROSE TATTOO sogar noch ein wenig besser zur Geltung kommt, auch wenn sich etwa der Opener in Live-Fassungen bislang immer deutlich deftiger angehört hat. Auch das läßt sich anhand des Re-Releases feststellen, schließlich wurde dafür gehörig in den Archiven gewühlt, um sechs Songs als Bonustracks in mitreißenden Liveversionen präsentieren zu können.

http://www.rosetattoo.com.au/


Walter Scheurer

 
ROSE TATTOO (neue Besetzung) im Überblick:
ROSE TATTOO – Blood Brothers (Re-Release-Review von 2018 aus Online Empire 75)
ROSE TATTOO – Live In Brunswick (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 73)
ROSE TATTOO – Rock Station 7-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
ROSE TATTOO – Online Empire 20-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2004)
ROSE TATTOO – News vom 05.05.2005
ROSE TATTOO – News vom 04.08.2017
ROSE TATTOO – News vom 11.08.2018
Soundcheck: ROSE TATTOO-Album »Blood Brothers« im "Soundcheck Heavy 99" auf Platz 3
Playlist: ROSE TATTOO-Liveshow Wacken, "Wacken Open Air" 04.08.2022 in "Jahrescharts 2022" auf Platz 5 von Walter Scheurer
siehe auch: ROSE TATTOO-Poster als Requisite im Film "Howard The Duck"
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