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BORRACHO – Riffography

RIPPLE MUSIC (Import)

Witziger Titel. Gut möglich, daß als demnächst jemand auf die Idee kommt, eine Studienrichtung mit ähnlichem Namen anzubieten... Na ja. Erst einmal abwarten, was uns diverse Scherzbolde diesbezüglich tatsächlich auftischen.

Cool ist auf jeden Fall einmal diese Scheibe, denn die wirkt nicht nur unterhaltsam, sie ist es tatsächlich! Voraussetzung ist jedoch ein Faible für eine eher derb-deftige Gangart, und zudem sollte man generell bevorzugt im Stoner/Heavy Rock zu Hause sein. Ebendort ackert nämlich auch diese Formation aus Washington, DC und das inzwischen schon seit gut einer Dekade. Während man hierzulande bisher nur relativ wenig von BORRACHO (der Bandname ist übrigens das spanische Wort für "B'suff" - sprich "Trinker", für alle Nicht-Österreicher) mitbekommen hat, scheint man in der Heimat seit dem 2011 aufgelegten Erstling »Splitting Sky« ganz gut unterwegs zu sein und konnte kontinuierlich Fans und Routine gewinnen. Interessant liest sich auch die Diskographie der Band, schließlich stehen neben drei Langeisen mehrere Singles und Split-Veröffentlichungen auf der Haben-Seite. Da einige davon offenbar nicht mehr zu erhalten sind, hat die Band diese nun als Compilation unter dem eingangs erwähnten Titel »Riffography« zusammengefaßt.

Keine schlechte Idee, schließlich kann man sich auch als Neuling einen guten Überblick verschaffen, was die Jungs bis dato so verzapft haben. Die Neuerfindung des Rades darf man zwar nicht erhoffen, wer seine Zufriedenheit aber üblicherweise in der bereits erwähnten derb-griffigen Gangart findet, dürfte auch mit BORRACHO, ähem, seinen Durst stillen können.

Schließlich versteht es das Trio, sowohl mit schwerer Stoner/Doom-Kost zu überzeugen wie auch mit eher dezenter rockendem Material, aus dem neben dem kratzigen, dem Bandnamen alle Ehre machenden Organ von Steve Fisher auch dessen Gitarrenarbeit hervorsticht. Der gute Mann scheint nämlich - neben einer unüberhörbaren Vorliebe für Formationen wie CLUTCH, NEBULA sowie einem Faible für diverse Southern Metal-Ikonen - sehr wohl auch Saiten-Helden wie Leslie West, Matthias Jabs oder Michael Schenker zu schätzen wissen. Logisch erscheint dadurch die an den Schluß gesetzte, mit viel Herzblut umgesetzte Version des SCORPIONS-Klassikers ›Animal Magnetism‹, auch wenn diese ein gesangliches Defizit offenbart.

Doch was soll's, bei BORRACHO regiert der Spaß an der Arbeit (und wohl auch der am gemeinschaftlichen Feierabend-Bierchen im Proberaum). Prost Männer, auf die nächste(n) Dekade(n)!

http://www.borrachomusic.com/

gut 10


Walter Scheurer

 
BORRACHO im Überblick:
BORRACHO – Riffography (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 74)
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