Prolog: Es ist schon eine ganze Zeit her, da erhielt ich von einer Band namens FIREBALL aus dem Hunsrück ein etwas klischeehaft »Kickin' Ass Again« betiteltes Demotape, welches ich seinerzeit folgendermaßen beurteilte:
Bereits 1987 gegründet, begannen FIREBALL doch erst vor knapp zwei Jahren, eigene Stücke zu schreiben. Vor einem Jahr haben sie mit einem 8-Spur-Recorder vier Lieder aufgenommen, die auf diesem Demo zu hören sind. Bedenkt man, daß sich FIREBALL zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr als Songwriter betätigten, so ist das Resultat mehr als gelungen. Eingängiger Hard Rock, der unter starkem Einfluß des Keyboards steht, während sich die Gitarre außerhalb der Solopassagen hauptsächlich auf einfache Rhythmusarbeit beschränkt, ist da zu hören. Es ist also gewiß nicht jene Musik, die einen Musiker bis an die Grenzen seiner Kapazität ausschöpft, aber FIREBALL verstehen es, gute Stücke zu schreiben, die hängenbleiben, ohne schwülstig oder ausgelutscht zu wirken. Jedoch leiden die Stücke etwas unter der kraftlosen Produktion, aber unter diesen technischen Voraussetzungen kann man wohl nicht mehr herausholen. So gesehen eine interessante Band, so daß ich hoffe, daß ich in Zukunft noch einige Demos von ihnen erhalten werde. Ach ja - eine Kuriosität bei FIREBALL soll nicht unerwähnt bleiben: Die wenigen Damen, die sich in dieser Szene breitmachen, betätigen sich primär mit ihrer Stimme; anders bei FIREBALL: Hier schwingt die 17-jährige Simone Johann die Stöcke!
Epilog: Erst vor kurzem entdeckte ich in der Bandbörse des FEEDBACK (ein regionales kostenloses Musikmagazin für den Raum Pfalz und Saarland - Red.) eine Band namens FIREBALL, jedoch mit ganz anderem Logo als eben jene FIREBALL, die ich bereits kannte. Anyway - die Formation schien nicht uninteressant, und so kontaktierte ich sie. Als dann ihr Demotape eintrudelte mußte ich feststellen, daß es ebenfalls »Kickin' Ass Again« heißt, was mich doch leicht verwirrte. Das beiliegende Info schaffte Klarheit: Nicht nur, daß besagte Simone mittlerweile bestimmt 19 alt ist, nein, sie hat auch eine Kollegin namens Jennifer Sauer gekriegt, die, nach dem oben erwähnten Gesetz der Wahrscheinlichkeit, die Stimmbänder bei FIREBALL schwingt. Sie hat dann das vorliegende Demo nochmals eingesungen und damit jenen Punkt behoben, der mir an der alten Version eigentlich nicht hundertprozent behagt hatte, was ich jedoch in damaliger Kritik aus welchen Gründen auch immer nicht gesagt hatte: den Gesang. Die gute Jennifer hat eine klasse Stimme, so daß die Kompositionen von FIREBALL eindeutig an Reiz hinzugewonnen haben, so daß ich nun endlich damit enden möchte, zu sagen, daß »Kickin' Ass Again« echt ein kaufenswertes Demo ist, zu welchem Zwecke Ihr Euch am besten an den in Kaiserslautern studierenden Gitarristen Gernot Brasen wendet!