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  UE-Home → History → Online Empire 73 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → SIMO – »Rise & Shine«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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SIMO – Rise & Shine

MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE

Wenn man bisher noch die Möglichkeit gehabt hat, SIMO auf einer Bühne zu sehen, um zu bestaunen, wie verfremdet und dennoch vertraut so manche Nummer klingen kann, sollte man im Vorfeld einer neuen Veröffentlichung dieses Nashville-Trios in erster Linie auf Überraschungen und Spontanität eingestellt sein. Ähnlich wie auf der Bühne, wo die Songs in teilweise erheblich unterschiedlicher Art vorgetragen und bis auf ein Grundgerüst quasi frei von der Leber weg intoniert und improvisiert werden, hat man nämlich auch beim Hören von »Rise & Shine« den Eindruck, die Nummern wären allesamt aus Jamsessions im Studio entstanden und wären dann nach Gutdünken der Musiker in der zu jenem Zeitpunkt idealen Form auch aufgenommen worden. Vorhersehbar klang zwar auch auf »Let Love Show The Way« kein einziger der Songs, daß sich Chef JD Simo (v, g), Adam Abrashoff (d) und der erst 2015 zum Line-up gestoßene Bassist Elad Shapiro auf dem aktuellen Dreher aber dermaßen freigeistig zwischen sämtliche Stühlen bewegen würden, war aber auch nicht abzusehen.

Doch keine Bange, im Prinzip ist das Gebräu immer noch als Classic Rock zu bezeichnen und kommt auch die meiste Spielzeit über fett und krachend aus den Boxen. Da es SIMO aber auch verdammt gut verstehen, Elemente des Soul und Funk ebenso in die Tracks zu integrieren wie sich auch Zutaten aus dem Prog und dem Alternative Rock heraushören lassen, ist »Rise & Shine« zu einer gleichermaßen explosiven wie lockeren Scheibe geworden, die sowohl auf Anhieb zündenden Momente bietet, aber auch diverse feine Nuancen enthält, die erst nach zig Durchläufen zu bemerken sind. Der Startschuß fällt mit dem schweren Blues ›Rising‹ zwar verhältnismäßig puristisch aus, doch schon das von einem funkigen Baß geprägte ›Meditation‹ läßt neben der stilistischen Grenzerweiterung sowohl das Selbstvertrauen der Musiker erkennen, als auch die für sich entdeckte künstlerische Freiheit. Da die drei Burschen aber auch brillante Musiker sind, zünden sowohl die eher konventionell rockenden Tracks (›Shine‹ etwa, das mit cooler Schweineorgel um die Ecke biegt) als auch die überraschend untypischen (allen voran: ›People Say‹, das gar an James BROWN denken läßt!).

Keine Ahnung, ob SIMO damit auch hierzulande so richtig durchstarten können, an den Songs sollte es jedenfalls nicht scheitern, denn die Band hat in der Tat brillante Arbeit verrichtet!

http://www.simo.fm/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
SIMO im Überblick:
SIMO – Let Love Show The Way (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 66)
SIMO – Rise & Shine (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 73)
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