LYNYRD SKYNYRD – Southern Fried Rock Boogie (Live Radio Broadcast, Winterland, San Francisco 1975)
CANNONBALL/SOULFOOD
Auf der Tournee zu ihrem dritten Album »Nuthin' Fancy« gastierte die Formation klarerweise auch im legendären Rock-Schuppen "Winterland Ballroom" in San Francisco. Besagtes, Mitte der 80er Jahre abgerissenes Gebäude wurde vom nicht minder legendären Konzert-Promotor Bill Graham betrieben, der in dem zuvor als Eishalle betriebenen Gebäude immer wieder Acts verpflichten konnte, die das Fassungsvermögen von knapp 5.500 Personen ausreizten.
Auch die Südstaaten-Rocker scheinen auf genannter Gastspielreise vor ausverkauftem Haus gastiert zu haben, zumindest läßt die eingefangene Atmosphäre des seinerzeit für eine Radio-Übertragung mitgeschnittenen Konzerts auch mehr als 40 Jahre später darauf schließen, daß die Hütte getobt haben muß, als LYNYRD SKYNYRD in der leider nur kurzlebigen Besetzung Ronnie Van Zant, Allen Collins, Ed King, Artimus Pyle, Gary Rossington und Leon Wilkeson aufspielte.
Trotz völlig anderem Line-up wäre das wohl auch heute noch so, denn es spricht für die Klasse und Zeitlosigkeit der Songs, daß man beim Hören von »Southern Fried Rock Boogie« auch als von der "Ungnade einer späten Geburt" gepeinigter Zeitgenosse, der in jenen Tagen noch keinen Schimmer von LYNYRD SKYNRD haben konnte, den Eindruck erhält, es würde sich um ein Livedokument einer vor kurzer Zeit erst absolvierten Show handeln.
Songs wie der fulminante Opener ›Whiskey Rock-A-Roller‹, ›I'm A Country Boy‹, ›Railroad Song‹ und ›On The Hunt‹, sowie das explizit als neue Nummer präsentiere ›Saturday Night Special‹ haben nichts von ihrem Glanz eingebüßt und stellten damals klarerweise den Löwenanteil der Setlist dar, war doch »Nuthin' Fancy«, auf dem die Nummern ursprünglich verewigt waren, eben frisch geschlüpft.
Dennoch war schon in diesen Tagen ganz offensichtlich klar, daß ein Gig von LYNYRD SKYNYRD ohne das zu jenem Zeitpunkt gerade einmal ein Album beziehungsweise zwölf Monate davor veröffentlichte ›Sweet Home Alabama‹ sowie dem bereits etwas länger existierenden und dadurch offenbar bereits zum Pflichtprogramm gewordenen ›Free Bird‹ einfach nicht sein darf. Nicht zuletzt die Publikumsreaktionen während des Gigs stellen das einmal mehr unmißverständlich unter Beweis. Und wem bei der Intensität der Gitarrenklänge dieser Formation keine Gänsehaut über den Rücken läuft, sollte eventuell sein Gefühl für Musik generell überdenken...
Lohnenswerte Investition - nicht nur für eingeschworene Southern Rock-Fetischisten!