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  UE-Home → History → Online Empire 67 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → DEAD LETTER CIRCUS – »Aesthesis«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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DEAD LETTER CIRCUS – Aesthesis

RODEOSTAR/SPV

Zu Hause in Australien hat diese Band bereits Superstarstatus, bei uns ist man davon noch ein ganzes Stück weit entfernt. Wohl deshalb, weil man in der Heimat mit den beiden bisherigen Veröffentlichungen die Charts entern konnte, hierzulande dagegen das Debut »This Is The Warning« nahezu völlig unbemerkt erschienen ist und auch der Nachfolger »The Catalyst Fire« (2013) über Geheimtipstatus nicht wirklich hinauskam. Ein Großteil ihrer Bekanntheit dürfte aber ohnehin eher auf die zahlreichen, wild bejubelten Liveshows zurückzuführen sein, wobei die Burschen von Anfang an weder Kosten noch Mühen scheuten und schon vor langer Zeit, als sie lediglich ihre selbstbetitelte, in Eigenregie aufgelegte EP im Talon hatten, auf eigene Faust in Australien auf Tournee gegangen sind. Das hat sich bezahlt gemacht, denn inzwischen durften DEAD LETTER CIRCUS Supportshows für Größen wie HELMET, KARNIVOOL und MUSE absolvieren, und sogar für JUDAS PRIEST haben die Burschen bereits das Aufwärmprogramm bestritten. Letztgenanntes Engagement wirkt jedoch eher befremdend, denn mit Metal haben die Australier gar nichts am Hut, wie man auch jene Rockkost für die man ihre berühmten Landsleute schätzt, im Sound des Fünfers vergeblich sucht.

Nein, auf »Aesthesis« rockt und groovt es nicht wirklich, hier wird eher mit Bedacht losgelegt und auf ein atmosphärisch wirkungsvolles und stimmiges Erscheinungsbild geachtet. Die glasklare, teils sehr hohe Stimme von Frontmann Kim Benzie paßt zum Glück vorzüglich zu dieser Gangart, wie auch sein auf den ersten Eindruck hin eher dünn wirkender Vortrag bei genauerer Betrachtung als sehr ordentlich zu bezeichnen ist. Zudem weiß Kim, die Atmosphäre immer wieder zu intensivieren, auch weil es - wider Erwarten - vorzüglich schafft, seine Beiträge ohne jedwedes "Gesuder" zu intonieren. Respekt!

Zwar wird man als nicht zwingend in dieser Abteilung beheimateter Musikliebhaber mitunter ein klein wenig Sehnsucht nach mehr Tempo, Rock-Appeal und Druck verspüren, als Entspannungshappen zwischendurch ist die Scheibe aber dennoch zu gebrauchen.

http://www.deadlettercircus.com/

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
DEAD LETTER CIRCUS im Überblick:
DEAD LETTER CIRCUS – Aesthesis (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 67)
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