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ANOMALIE – Refugium

ART OF PROPAGANDA

Hinter dem Banner ANOMALIE verbirgt sich der durch seine Tätigkeit bei Bands wie TULSADOOM, HARAKIRI FOR THE SKY und SELBSTENTLEIBUNG zumindest in Österreich bekannte "Marrok" aus dem niederösterreichischen Leobendorf. Vor ungefähr fünf Jahren überkam diesen guten Mann das Gefühl, auch noch ein weiteres Betätigungsfeld erschaffen zu wollen. Und zwar eines, um seine ureigene Intention von pechschwarzen, düsteren Sounds mit entsprechender Hingabe zelebrieren zu können. Ideen schienen von Anfang an in reichlichem Ausmaße vorhanden gewesen zu sein, denn knapp zwei Jahre schlüpfte das Debut »Between The Light« aus dem Ei.

Besonders die Atmosphäre dieser Scheibe hatte es Kritikern und Fans angetan, und dürfte obendrein auch "Marrok" in seiner Herangehensweise bestärkt haben. Denn auch wenn man zunächst dachte, der gute Mann hätte wie viele seiner Kollegen auch, "nur mal so" ein Album im Alleingang aus dem Boden gestampft, darf dieser Tage den Nachfolger in Empfang nehmen. Daß die Songs in Summe erneut eine bedrückende, düstere, teils gar bedrohliche Atmosphäre verbreiten, sollte ebensowenig verwundern, wie die Tatsache, daß "Marrok" zwar auf Hilfe von Sessionmusiker zurückgegriffen hat, ansonsten aber immer noch als "One Man Show" agierte.

Offenbar dürfte das Selbstvertrauen ebenso stimmen wie die Kompetenz, denn auch wenn man bemerkt, daß der eingeschlagene Weg mit Konsequenz weiter beschritten wird, ist zu erkennen, daß der Meister nunmehr auch wagemutiger und offener an den Start gegangen ist. Auf der neuen Scheibe lassen nämlich selbst die dunkelsten Elaborate ein erhabenes Prog-Flair vernehmen, sprich so düster es auch zugehen mag, eine gewisse Verspieltheit merkt man den Songs durch die Bank an. Festzustellen ist obendrein, daß sich "Marrok" auch stilistisch keineswegs limitiert, da manche Schlenker in Richtung Funeral Doom sowie Death Metal verraten.

Zum Schluß sei noch angemerkt, daß man der Scheibe anhören kann, wieviel Herzblut in ihr und den teilweise sehr persönlichen Texten steckt.

Es mag kitschig klingen, aber viel besser läßt sich der Herbst nicht "einläuten"!

http://www.facebook.com/the.anomalie.experience

gut 11


Walter Scheurer

 
ANOMALIE im Überblick:
ANOMALIE – Refugium (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 65)
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