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DOOMSHINE – The End Is Worth Waiting For

METAL ON METAL RECORDS

Das Schwabenland hat seit langen Jahren schon für seine mehr als nur bemerkenswerte traditionelle Metalszene bekannt, hat seit jeher aber auch feinsten Doom Metal in epischer Form zu bieten. Zwar sind weder DAWN OF WINTER noch MIRROR OF DECEPTION zu den übermäßig "produktiven" Zeitgenossen zu zählen, wenn man von deren Veröffentlichungen spricht - ihre Fans bleiben diesen Formationen aber dennoch selbst über lange "Durststrecken" hinweg treu, weil ihnen die Qualität "ihrer" Helden ganz einfach bewußt ist.

Nicht zuletzt deshalb ist auch davon auszugehen, daß die ebenso aus dem Raum Ludwigsburg stammenden DOOMSHINE durch bloße Erwähnung der Tatsache, daß die Band endlich wieder mit einem neuen Album am Start ist, für unruhiges Zittern in der Fanbase sorgen wird. Völlig zu Recht, denn die fünf Jahre "Pause" seit dem letzten Dreher »The Piper At The Gates Of Doom« verkommen auf Anhieb zu einer Randnotiz.

Die sieben neuen Nummern erweisen sich nämlich schon auf den ersten Höreindruck als wahre Perlen. Getragen von den erhaben, epischen Gitarrenpassagen von Szene-Original Sven Podgurski (zur Erinnerung: Sven hatte zunächst bei VARIETY OF ARTS und später bei TRAGEDY DIVINE die Sechssaitige bedient, ehe er sich SPIRAL TOWER angeschlossen hat - allesamt Urgesteine der schwäbischen Metalszene) kredenzen die Herrschaften einmal mehr herrliche Elegien, die jedoch nicht nur vom Tiefgang leben, sondern auch von markanten und einprägsamen Melodien geprägt sind.

Sprich, DOOMSHINE wissen bei aller Erhabenheit und verbreiteter Trauer immerzu, auch mit dem berühmten Hoffnungsschimmer aufzuwarten. Nicht minder eindrucksvoll wie die Musik in ihrer Gesamtheit ist auch die Gesangsperformance von Timmy Holz. Zwar verfügt der gute Mann nicht über die Ausdruckskraft eines Gerrit Mutz, noch ist seine Stimme mit einem vergleichbaren Charisma wie jene von Messiah Marcolin oder Robert Lowe gesegnet, für die Kompositionen seiner Band ist sein Organ jedoch absolut perfekt, zumal er beispielsweise ›Shelter Of The Beast‹ zu einer gehörigen Portion Rohheit und "Dreck" verhilft und die Wirkung der Nummer sogar noch intensiviert.

Der gute Mann kann jedoch nicht nur so richtig räudig loslegen, er hat auch den erhabenen, immer wieder anklagend wirkenden Klargesang immer noch drauf. Damit brilliert er vor allem in Melancholie-beladenen, tiefschürfenden Tracks wie ›Third From Inferno‹ oder ›Alchemist Of Snowdonia‹, setzt damit aber auch in ansonsten deftigeren Tracks feine Kontrapunkte. Letztgenannte Nummer ist auch insofern interessant ist, da Timmy Unterstützung von seinem Vorgänger Sascha Holz erhält. Coole Sache auch!

Doch nicht nur damit wird klar, daß die Band liebgewonnene Traditionen weiterhin auf feine Weise pflegt. Auch ihr Faible für geniale Wortspielchen haben die Schwaben beibehalten. Nachzuhören unter anderem im famosen Opener ›Celtic Glasgow Frost‹, dessen Text klarerweise jede Menge lyrische Verbeugungen vor der schweizerischen Metal-Ikone beinhaltet, dazu aber auch typisch Fußball-Stadion-kompatibles. Auch wenn das völlig unvereinbar klingen mag, die Chose kommt bestens zur Wirkung, was man von »The End Is Worth Waiting For« in seiner Gesamtheit, aber auch für jedes Detail sagen kann. Respekt!

http://www.doomshine.de/

super 14


Walter Scheurer

 
DOOMSHINE im Überblick:
DOOMSHINE – The End Is Worth Waiting For (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 64)
DOOMSHINE – The Piper At The Gates Of Doom (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 44)
DOOMSHINE – Thy Kingdoom Come (Rundling-Review von 2004 aus Online Empire 20)
DOOMSHINE – Online Empire 15-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
Soundcheck: DOOMSHINE-Album »The Piper At The Gates Of Doom« im "Soundcheck Heavy 129" auf Platz 6
Soundcheck: DOOMSHINE-Album »Thy Kingdom Come« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 76" auf Platz 6
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