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POLARIZED (US) – Western Hypnosis

MIGHTY MUSIC/SOULFOOD

Die bis dato noch unbekannte Band POLARIZED gibt zwar New Haven, Connecticut als Heimat an, setzt sich allerdings aus Musikern zusammen die aus Italien, Schweden und Bosnien stammen. Kurzum, diese Formation entspricht dem typischen US-Klischee als Schmelztiegel der Kulturen. Doch nicht nur Geographie ist wichtig, auch ein klein wenig Namenskunde muß hier sein, will man den zeitgemäßen, technisch anspruchsvollen, dabei aber zumeist gehörig groovenden Thrash dieser Truppe begreifen.

Ins Leben gerufen wurde das Unternehmen vom früheren NODE-Gitarristen und Sänger Daniel Botti, der sich vor geraumer Zeit in den Staaten niedergelassen hat. Durch nach wie vor bestehende Kontakte konnte er den früheren CARNAL FORGE-Basser Lars Linden sowie seinen früheren Mitstreiter bei den Italo-Tech/Thrash/Deathern Marco Di Salvia als Drummer gewinnen und fand zudem in Dino Medanhodzic (unter anderem auch bei CARNAL FORGE) einen jungen, talentierten Gitarristen.

Wer sich an die technische, mitunter aber doch ein wenig zu frickelige Gangart von NODE erinnert, kann nun wohl in etwa erahnen, in welche Richtung es bei POLARIZED geht. Das Quartett verzichtet allerdings auf allzu abgefahrenen Stoff und scheint, den Groove für sich entdeckt zu haben. Ebenso ist POLARIZED ein gewisses Melodiebedürfnis anzumerken, denn die Truppe versteht es auf »Western Hypnosis« sehr gut für zwar verdammt anspruchsvolle und bisweilen auch komplex anmutende Kompositionen zu sorgen, vergißt jedoch zum Glück nie dabei auch zu bedenken, daß nicht nur die "Musiker-Polizei" zufriedengestellt werden muß, sondern auch der vergleichsweise unbedarfte Normal-Konsument. Und sollte dieser ein Faible für Bands wie ATROPHY, FORBIDDEN, MEGADETH oder CONTROL DENIED haben und obendrein auch für abgefahreneren Stoff im Stile der frühen SIEGES EVEN oder CYNIC schwärmen, ist er hier auf jeden Fall goldrichtig!

Zunächst einmal gibt es im Opener ›The Seventh Sin‹ wieselflinke Thrash-Kost der gehobenen Art zu hören, die jeden Nicht-Musiker ins Staunen geraten läßt. Die Kinnlade klappt jedoch erst gegen Ende den Albums hin so richtig gen Grundwasser, entpuppt sich diese Nummer im Endeffekt doch als geradlinigste des gesamten Albums und wirkt beispielsweise im Vergleich zum jazzig-proggigen ›Black Loyalty‹ (das gewissermaßen wie ein "zynischer Ausflug" ins MEKONG DELTA anmutet) regelrecht locker-flockig und simpel. Spieltechnisch logischerweise über jeden Zweifel erhaben, versteht es die Band aber auch, durchweg kompakte Songs zu schreiben. Auch an Abwechslung mangelt es nicht, sei es durch Einstreuen von Dimebag-Riffs, wie in ›Rise‹, durch eher verquere Breaks in bester ANNIHILATOR-Machart, die man ebenso gekonnt wie Jeff Waters mit Hooks konterkariert. Auch mit der energetisch-dynamischen Power/Thrash-Variante à la NEVERMORE, mit der das Quartett den Titeltrack zu einem formidablen Rübenabschrauber gedeihen läßt, kann POLARIZED beeindrucken und macht »Western Hypnosis« zu einem rundum gelungenen und empfehlenswerten Teil.

Zugegeben, ein paar Durchläufe benötigt die Scheibe schon, hat man die "Thrash-Nüsse" des Quartetts jedoch erst einmal geknackt, weiß dieses Gerät richtig zu begeistern!

http://www.polarizedthrash.com/

info@polarizedthrash.com

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
POLARIZED (US) im Überblick:
POLARIZED (US) – Western Hypnosis (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 64)
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