RUTHLESS (US, CA) – They Rise
PURE STEEL RECORDS/SOULFOOD
Als diese Herrschaften vor mittlerweile knapp sechs Jahren ihre Rückkehr in die Szene mit einem Auftritt beim "Keep It True"-Festival besiegelten, war die Freude in der "Old School"-Fraktion entsprechend groß. Nachvollziehbar, denn RUTHLESS konnten sich sowohl mit ihrer 1984er Debut-EP »Metal Without Mercy« wie auch mit ihrem einzigen, zwei Jahre später nachgeschobenen Langeisen »Discipline Of Steel« einen respektablen Namen im Underground erspielen.
Zwar ist seit dem Comeback erneut einige Zeit verstrichen, doch das dürfte im Fall der Klientel der aus L.A. stammenden Formation noch nicht einmal im Ansatz zu Diskussionen führen, schließlich setzt das Quintett exakt dort ihr Werk fort, wo es veröffentlichungstechnisch aufgehört hat. Der auf dem wohl biographisch betitelten neuen Dreher zu vernehmende Stil ist also ohrenscheinlich als logische Fortsetzung des frühen Schaffens zu betrachten und »They Rise« daher in die Kategorie "zeitlos" einzuordnen. Will sagen, auf diesem Album wird nichts anderes als traditioneller, in US-typischer Manier dargebotener Heavy Metal serviert, wobei man uns zu den neun brandneuen Tracks auch Neueinspielungen der fünf Nummern der erwähnten Debut-EP vor den Latz knallt. Die Spielzeit vergeht dabei zwar wie im Flug, doch es macht immer wieder Spaß, den Herren bei ihrer Arbeit zuzuhören, schließlich beherrschen die Kalifornier diese einfach perfekt. Die Rhythmus-Fraktion (Jason VanSlyke an den Drums und Marc McGee am Baß) liefert ein fett pumpendes, mehr als nur solides Fundament, auf dem Gitarrero Ken McGee und sein Partner an der Sechssaitigen, der frühere HIRAX-Klampfer Dave Watson (der dem bis vor kurzer Zeit noch zum Line-up zählenden früheren DARK ANGEL-Saitendehner Jim Durkin nachgefolgt ist), ihre messerscharfen Riffs ausbreiten können.
Alles vom Feinsten? Jau, und sogar noch ein wenig mehr, denn Sänger Sammy DeJohn (kleiner Tip am Rande: Sammy war zwischenzeitlich bei den nicht minder geilen Power Metallern von SCARRED aktiv, einer unbedingt antestenswerten Formation!) hat definitiv an Reife gewonnen und klingt wesentlich ausdrucksstärker als früher.
Absolut feines Teil, so darf es 2015 gerne weitergehen!
super | 14 |