WARRANT (D) – Metal Bridge
PURE STEEL RECORDS/SOULFOOD
Auch wenn es lange Jahre her ist und wohl nur wenige Zeitgenossen ähnliche Gedanken haben dürften, fällt mir, wenn von ›The Rack‹ die Rede ist, zuerst immer der Opener des 1985er Debuts »The Enforcer« der Düsseldorfer WARRANT ein, und das trotz allem Respekt für deren niederländische Nachbarn ASPHYX und eines der essentiellsten Death Metal-Alben aller Zeiten. Auch die WARRANT-EP »First Strike« hat ein feines Plätzchen im heimischen Archiv, danach allerdings hatte ich die Formation völlig aus den Augen verloren und erst die Neuauflage ihres Frühwerks von ihrem aktuellen Label unter dem Namen »Ready To Command 2010« brachte mich wieder in die "Fänge" der Truppe rund um den mit einer markanten Stimme gesegneten Jörg Juraschek.
Leider nichts geworden ist es ja bekanntermaßen mit ihrem Auftritt beim "Bang Your Head!!!"-Festival im vergangenen Sommer, wodurch auch meine persönliche Live-Jungfernfahrt mit WARRANT verschoben werden mußte. Die schon zu diesem Zeitpunkt riesige Vorfreude auf das angekündigte brandneue Album »Metal Bridge« konnte dadurch allerdings nicht beeinträchtigt werden. Zu Recht, denn dieses kommt als überaus üppige Angelegenheit daher und bringt es auf 65 Minuten Spielzeit.
Dafür wurden mit ›Enforcer‹ und ›Ordeal Of Death‹ auch zwei Klassiker aus dem Fundus neu eingespielt, das Trio (zu dem neben "Chef" aktuell Drummer Thomas Rosemann und Dirk Preylowski an der Sechssaitigen zählen) liefert aber dennoch eine mehr als nur gehörige Portion frischen Stoff. Dieser ist zwar phasenweise überraschend "modern" ausgefallen und zumindest was den Groove betrifft, keineswegs nur für "Traditionalisten" von Interesse, dominant ist aber immer noch kerniger Heavy/Speed Metal in der bandtypischen Ausführung, und zu diesem paßt die Stimme von Jörg logischerweise immer noch ebenso vorzüglich wie auch die furztrockene, aber dennoch warme Produktion. Thumbs up!
http://www.warrant-germany.de/
beeindruckend | 12 |