STARGAZERY – Stars Aligned
PURE LEGEND RECORDS/SOULFOOD
Sollte sich jemand fragen, warum denn seit längerer Zeit schon nichts mehr von den finnischen Melodie-Bolzen GHOST MACHINERY und deren etwas heftiger ausgerichteten Landsleuten BURNING POINT erschienen ist, erhält er mit »Stars Aligned« eine mögliche Antwort darauf. Der bei den beiden genannten Formationen als Songschreiber maßgeblich beteiligte Gitarrist und - zumindest bei BURNING POINT - Sänger Pete Ahonen hat mit STARGAZERY nämlich auch noch ein drittes Roß im Stall, und dieses läßt er aktuell durch die Pampa galoppieren.
Zwar existiert auch dieses Unternehmen, in dem sich neben Pete mit Drummer Jussi Ontero und Jukka Jokikokko auch noch zwei Wegbegleiter durch dessen (hoffentlich immer noch "nebenbei" betriebene) musikalische Karriere finden lassen, seit längerer Zeit. Mit Ausnahme der Tatsache, daß die Truppe 2011 ein Debut mit dem Titel »Eye On The Sky« in Umlauf gebracht hat, war bislang aber noch so gut wie nichts über dieses finnische Quintett mitzubekommen.
Zusammen legt das Trio eine amtliche Basis vor, die zwar im melodischen Heavy Metal (der in manchen Momenten an das Werk ihrer berühmten Landsleute von STRATOVARIUS denken läßt) verankert ist, im Vergleich zu den anderen beiden "Baustellen" allerdings mit einer deutlich stärker gen "Radio-Appeal" gebürsteten Gangart (man höre das mit einem locker-flockigen, an ABBA erinnernden Refrain ausgestattete ›Dark Lady‹, das als Bonustrack mit dem Titel ›Tumma Nainen‹ auch in der Muttersprache der Musiker aufgenommen wurde) aus den Boxen kommt und zudem mit einer deutlich intensiveren Hard Rock-Schlagseite aufwarten kann. Immer wieder bemerkt man, daß Pete und sein tastendrückender Kumpel Marco Sneck (der auch bei POISONBLACK für die Keyboards zuständig ist) große Fans von Formation wie DEEP PURPLE und RAINBOW sind, schließlich wissen sie, für exquisite Melodien zu sorgen und lassen uns auch an einigen feinen Duellen teilhaben. Daß der Leadgitarrist ein Faible für Künstler wie Axel Rudi Pell, Michael Schenker und Gary Moore hat, ist ebenso mehrfach zu hören. Bezeichnend regelrecht, daß ausgerechnet der kurzzeitig bei der MICHAEL SCHENKER GROUP das Mikro innehabende Jari Tiura auch bei STARGAZERY als Sänger mit von der Partie ist (Ihr wißt schon, was perfekt auf jeden Eimer paßt...). Da sein Timbre in manchen Momenten an jenes von Tony Martin denken läßt, dürfte sich zu guter Letzt auch jene Gattung Rocker, die dessen Kooperation mit BLACK SABBATH als essentiell betrachtet, an STARGAZERY erfreuen können.
Die Zielgruppe scheint also verdammt groß zu sein, bliebt nur noch zu hoffen, daß es den Finnen gelingen kann, in dieser auch das entsprechende Gehör zu finden.
beeindruckend | 12 |