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  UE-Home → History → Online Empire 57 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → EARTHLESS – »From The Ages«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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EARTHLESS – From The Ages

TEE PEE RECORDS/AL!VE

Schon für ihr 2007er Album »Rhythms From A Cosmic Sky« konnte diese Formation aus San Diego mehr als nur beachtenswertes Feedback einheimsen und wurde für den instrumental vorgetragenen Mix aus Stoner und Doom Rock, einer gehörigen Dosis Metal und diversen psychedelischen Einsprengseln nicht nur von der Presse entsprechend gewürdigt. Darüber hinaus konnte sich die Truppe vor allem in der Heimat durch ihre energiegeladenen Liveshows einen verdammt guten Ruf erspielen, wodurch die in regelmäßigen Abständen durchgezogenen Live-Performances den Fans die an sich verdammt lange Wartezeit von fünf Jahren auf ein neues Album deutlich kürzer erscheinen ließen.

Mit »From The Ages« sorgt "California's loudest band" nun aber endlich für Nachschub. Schon der Einstieg mit dem Viertelstünder ›Violence Of The Red Sea‹ macht klar, daß sich die drei Amis keinen Millimeter von ihrer Marschrichtung entfernt haben. Außerdem beweisen sie damit auch Mut, denn es gehört wohl einiges dazu, ein Album mit einem Epos zu eröffnen, das eher verstörend anmutet und zu Beginn mit Riffs auffährt, die eher mantra-mäßig dargeboten werden. Leichter macht man es dem Hörer erst ab jenem Moment, an dem sich Gitarrist Isaiah Mitchell (der unter anderem auch mal bei NEBULA an der Klampfe war) nach Herzenslust austoben darf und sich dabei als Huldiger von Heroen wie Jimi Hendrix und Uli Jon Roth und dadurch wohl auch als Geheimtip für alle Classic Rock-Sechssaiten-Fetischisten erweist. Noch ein wenig schräger klingt das anschließende ›Uluru Rock‹ in dem Basser Mike Eginton und Drummer Mario Rubalcaba (ROCKET FROM THE CRYPT) zwar unglaublich fett grooven und für Zugänglichkeit sorgen, das Gesamtkunstwerk aber dennoch eher abgefahren anmutet, da Sounds kredenzt werden, die irgendwo zwischen Früh-70er Krautrock und schwerem Psychedelic-Sound einzuordnen sind. Unglaublich energiegeladen wirkt dann ›Equus October‹, das für EARTHLESS-Verhältnisse kurz und knackig daherkommt, dabei aber dennoch amtlich rockt und groovt wie Sau. Gäbe es eine Radiostation, die mutig genug wäre, auch derlei Klänge zu spielen, wäre EARTHLESS reichlich Airplay sicher. Mit dem abschließenden Titelsong entführen uns die drei Herren dann auf einen wahren "Trip", in dessen Verlauf man bemerkt wie facettenreich die Mixtur von EARTHLESS angelegt ist. Schließlich lassen sich von BLACK SABBATH über HAWKWIND bis hin zu BLUE CHEER ganz alten UFO eine halbe Generation an "frühen Helden" als Inspirationen vernehmen. Chapeau!

Als Fazit läßt sich festhalten, daß das Gehörte die gesamte Spielzeit sehr intensiv rüberkommt, manchmal sogar dermaßen heftig und durchdringend, daß vor dem magischen Auge des Zuhörers nicht nur ein unglaublich breites Farbspektrum erscheint, sondern dieser auch Gefahr läuft, urplötzlich auf ähnliche Individuen zu treffen, wie sie auf dem Cover verewigt sind...

Also bitte, meine Lieben, geht behutsam mit »From The Ages« um!

http://www.facebook.com/pages/earthless/117307888322324

gut 11


Walter Scheurer

 
EARTHLESS im Überblick:
EARTHLESS – Black Heaven (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 74)
EARTHLESS – From The Ages (Rundling-Review von 2013 aus Online Empire 57)
EARTHLESS – Night Parade Of Hundred Demons (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 90)
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