REBELLION (D, Frankfurt) – Arminius: Furor Teutonicus
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
Auch wenn es nach dem Abgängen von Gründungsmitglied und Gitarrist Uwe Lulis, Gerd Lücking (Drums) und Simone Wenzel (Gitarre) vor knapp zwei Jahren mehr als nur gehörig gerappelt hatte, haben sich die beiden "Mohikaner" - Bassist Tomi Göttlich und Barde Mike Seifert - nicht davon abhalten lassen, das Unternehmen REBELLION weiterzuführen. Gut so, denn mit Oliver Geibig (Gitarre), Stephan Karut (Gitarre) und Matthias Karle (Drums) konnte das Line-up komplettiert werden, und darüber hinaus hat dieses auch schon unter Beweis gestellt, daß es auch auf der Bühne verdammt gut harmoniert. Noch ausständig war dagegen bislang der Beweis, daß man in der runderneuerten Besetzung auch auf Tonträger gute Figur abgibt.
Doch auch dieser folgt und zwar auf eindrucksvolle Weise. Nach dem Abschluß der "History Of The Vikings"-Trilogie hätte man eventuell - nicht zuletzt auch aufgrund der "Randerscheinungen" eher mit einem "normalen" Dreher gerechnet, doch die Truppe hat sich erneut an ein Konzept herangewagt und läßt uns auch dieses in kraftstrotzender, aber dennoch ungemein tiefschürfender Metal-Version vernehmen.
Noch beeindruckender als die einmal mehr überaus detaillierte und fundierte Geschichte, die eine mehr als nur gediegene Basis für »Arminius: Furor Teutonicus« als Gesamtkunstwerk darstellt, kommt nämlich die Musik des Quintetts aus den Boxen. Hier sitzen die Arrangements perfekt, die Stimmung ist dem jeweiligen Thema perfekt angepaßt, und zudem muß man einmal mehr erwähnen, daß Mike Seifert einer der begnadetsten Metal-Sänger Mitteleuropas ist. Mike läßt mich zu keiner Sekunde daran zweifeln, daß man aus Sicht von REBELLION wohl Jon Schaffer dieses Album niemals vorspielen sollte, denn kein anderer Sänger kommt aktuell hinsichtlich der Ausdrucksstärke dermaßen nahe an Matt Barlow heran wie er.
Apropos: Auch was die Musik selbst betrifft, schaffen es die Herrschaften mit diesem Album - trotz des teutonischen Hintergrundes - sich ganz klar von jedwedem, typischen teutonisch klingenden Wettbewerb (also definitiv auch von GRAVE DIGGER) freizuspielen und liegen für mein Dafürhalten mittlerweile sogar schon näher an diversen US-Metal-Helden wie ICED EARTH.
Ein mehr als nur respektables Werk, mit dem uns REBELLION hier die Ehre erweisen, auf die kommende Tournee darf man sich jetzt schon freuen (oder ärgern, wenn man Österreicher ist...)!
beeindruckend | 13 |