THEATRE OF TRAGEDY – Assembly
EAST WEST
Wer sich beim letzten Output »Musique« enttäuscht von THEATRE OF TRAGEDY abgewendet hatte, weil die Band ihre ursprünglichen Gothic-Pfade verlassen hatte, nun aber gehofft hatte, auf der neuen Platte seinen verträumt trällernden Engel Liv Kristine wieder zurückzubekommen, wird von »Assembly« maßlos enttäuscht sein. THEATRE OF TRAGEDY sind den eingeschlagenen Weg konsequent weitergegangen und haben 2002 noch weniger metallisches Make-up aufgelegt als zuvor. Die Norweger spielen auf »Assembly« wavigen Elektro-Rock teilweise sehr nah an der Grenze zum Pop und gießen ihn in Kompositionen, die spontan mitreißen. Stutzig macht lediglich die Nummer ›Envision‹, die instrumental ein neomodernes Abziehbild von Kim Wildes ›Keep Me Hanging On‹ darstellt; ob man hier nun besonders dreist geklaut hat, oder die Coverversion der nächsten Generation erfunden hat und zu dem Original einen neuen Text und neue Gesangslinien verfaßt hat, läßt sich an der Promo-Cardboard-Version von »Assembly« leider nicht ablesen.
Mit den Strom-Groove-Ohrwürmern ›Universal Race‹, ›Let You Down‹ und ›Superdrive‹ bestückt, ist »Assembly« eine tolle Platte von einer Band, die mit Metal endgültig nichts mehr am Hut hat.
http://www.theatreoftragedy.com/
beeindruckend | 13 |