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  UE-Home → History → Online Empire 47 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → QUEST FOR FIRE – »Lights From Paradise«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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QUEST FOR FIRE – Lights From Paradise

TEE PEE RECORDS/CARGO

Für ihr selbstbetiteltes Debut ernteten diese Kanadier vor zwei Jahren reichlich Lorbeeren, was durchaus überraschend kam, da die Band quasi aus dem Nichts damit in Erscheinung trat. Noch viel ungewöhnlicher erscheint dieser Umstand dadurch, weil das Quartett eher eigenwillig intonierte Sounds zum besten gab, die nahezu exakt das Gegenteil davon enthielten, was dem sogenannten "Zeitgeist" entsprach. Nun, an der musikalischen Ausrichtung hat sich nicht wirklich viel geändert. Es sind immer noch vorwiegend psychedelische Klänge im harten Stoner Rock-Mäntelchen, die zudem dem Prog/Art Rock der späten 60/70er Jahre Tribut zollen, die uns von den Nordamerikanern kredenzt werden, doch durch den Umstand, daß "retro" mittlerweile angesagter ist als je zuvor, könnten sie mit »Lights From Paradise« durchaus etwas reißen. Dabei will ich diesen Jungs aber keineswegs unterstellen, einen auf "Aufwärm-Truppe" zu machen, vielmehr könnten QUEST FOR FIRE einfach nur das Glück haben, mit ihrem aktuellen, optisch mehr als nur auffälligen Werk auf Interesse in diesem Segment zu stoßen und die Gunst der Stunde nutzen.

Die Burschen ackern vorwiegend heftig durchs instrumentale Unterholz, lassen in den verträumten, weniger heftigen Momenten als "Ausgleich" dafür aber regelrecht romantisches Flair aufkommen. Ein wichtiger Faktor für diese Wechselspielchen ist mit Sicherheit die Stimme von Chad Ross, der sich als überaus gefühlsbetonter und ausdrucksstarker Barde erweist, der auch in jeder ProgRock-Band seine Berechtigung hätte. Für QUEST FOR FIRE ist er vor allem deshalb ein Gewinn, da er selbst in den abgefahrensten Momenten, die von bis zum Exzeß verzerrten Klampfen geprägt sind, sein Niveau halten kann und der Truppe zu einer Menge Eigenständigkeit, vor allem aber zu Strukturen innerhalb einiger Tracks verhilft, die ansonsten eher im übertrieben psychedelischen Gedöns enden würden.

Die Kanadier erfinden das Rad sicher nicht neu, wissen - im übertragenen Sinne - aber zumindest dafür zu sorgen, daß dieses mit »Lights From Paradise« rundläuft und endlose Ausfahrten ohne Langeweile überstanden werden können.

http://myspace.com/questforfireband

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
QUEST FOR FIRE im Überblick:
QUEST FOR FIRE – Lights From Paradise (Rundling-Review von 2011 aus Online Empire 47)
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