PENDRAGON (GB, Stroud) – Passion
MADFISH MUSIC/SNAPPER MUSIC/EDEL
Während sich die musikalischen Elaborate dieser Briten seit jeher als überaus gehaltvoll erwiesen haben, lassen uns Nick Barrett und Konsorten nun bereits zum dritten Mal in Folge wissen, daß kurze, prägnante Titel auch für ProgRock überaus geeignet sind. Nach »Believe« (2005) und zuletzt »Pure« (2008), folgt nun also »Passion«, wobei man diese bei PENDRAGON an sich schon immer heraushören konnte. Zusammen mit seinem langjährigen Mitstreiter und "Partner In Prog-Crime" Clive Nolan hat Barrett nämlich einmal mehr die Essenz des ureigenen Bandstils anzubieten, verarbeitet in sieben brandneuen Kompositionen. Vor allem die beiden die Longtracks erweisen sich dabei als Highlights, was auch nicht unbedingt die leichteste Aufgabe für einen Musiker darstellt. Doch Vollprofis wie diese Herren nun einmal sind, erledigen derlei Aufgaben locker, und so gedeiht die knappe Viertelstunde von ›The Green & Pleasant Land‹ zu einer wahren Genußreise in die Klanglandschaften dieser Ikone und wird mit Jodeln (!) beendet, während das elfminütige ›Empathy‹ nach eher schleppendem Beginn, gegen Ende hin mit überaus imposanten Orchester-Passagen zu gefallen weiß.
Mich persönlich wissen PENDRAGON zwar generell mit derlei Epen anzusprechen, doch selbst in gen radiotauglichen Spielzeiten tendierenden "Quickes" offeriert diese Band überaus interessante Aspekte, wie auch Neuerungen im Soundgewand. So besticht zum Beispiel der eröffnende Titelsong mit überraschender und unerwarteter Heftigkeit, wie auch mit "modernen" Riffs, während ›Feeding Frenzy‹, das an sich die eher straighte Seite der Formation offenbart, sogar derbe Riffs und elektronische, industrialisierte Elemente aufweist, womit in dieser Form auch nicht zu rechnen war.
Mit anderen Worten: »Passion« steht hier definitiv als Programm, denn anstatt auf "Nummer Sicher" zu gehen, haben PENDRAGON ihren Sound mit einigen, bislang noch nicht in diesem Ausmaß zu vernehmenden Elementen aufgepeppt, was man wohl nur von einer Band erwarten darf, die mit jeder Menge Herzblut und Leidenschaft an die Sache herangeht, noch dazu, wenn man sich vor Augen hält, daß Nick Barrett das Unternehmen schon seit mehr als 30 Jahren am Start hat und es für die Truppe wohl auch wesentlich einfacher gegangen wäre, um mit einem neuen Album Aufsehen zu erregen!
gut | 11 |