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  UE-Home → History → Online Empire 46 → Review-Überblick → Re-Release-Review-Überblick → SINOCENCE – »Scar Obscura«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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SINOCENCE – Scar Obscura

METALBOX RECORDINGS (Import)

Diese Nordiren sind längst keine Unbekannten mehr, doch leider hat es bislang - trotz einiger Veröffentlichungen und zahlreicher Gigs - zu nicht mehr als höchstens Insider-Status gereicht. Einen Grund dafür zu nennen ist verdammt schwierig, an der Qualität der Musik selbst liegt es meiner bescheidenen Meinung nach mit Sicherheit nicht. Der Vierer aus Belfast verfügt nämlich - nicht zuletzt aufgrund der mittlerweile bereits zehnjährigen Erfahrung - sehr wohl über die Fähigkeit, Tracks zu schreiben, die gut ins Gehör gehen und läßt sich dabei auch nichts vermissen, sondern versteht es, mit einer satten Melange aus Heavy Metal der traditionellen Machart, reichlich Groove, jeder Menge an zeitgemäßem Metal, sowie einer gesunden Dosis Thrash für Ohrbalsam zu sorgen.

Diese Mixtur wird zumeist mit ordentlicher Wucht serviert, läßt aber dennoch niemals ein gewisses Maß an Melodik vermissen. Auch Sänger Moro macht gute Figur und versteht es mit seinem dezent rauhen, wenn notwendig aber durchaus auch gefühlvollen Beitrag, Akzente zu setzen. Zwar wurde »Scar Obscura« bereits vor geraumer Zeit von RISING RECORDS in Umlauf gebracht, doch durch den Umstand, daß die Kooperation für die Band nicht wirklich zufriedenstellend war, erscheint das Album nun eben nochmals. Daß die Band selbst hinter dem Label METALBOX RECORDINGS steht, kann ich zwar nur mutmaßen, ganz fremd erscheint mir der Gedanke aber nicht, zumal auch einer der potentiellen Hits des Albums den Titel ›Metalbox‹ trägt (Meines Erachtens betreibt Bandmanagerin Anna Di Laurenzio das Label, was aber Deiner Vermutung keineswegs widerspricht. - Stefan). Bei eben jenem fällt auf, daß Moro mitunter (und zwar in den langgezogenen Tönen) sogar an Michael Poulsen von VOLBEAT herankommt, wobei hinzugefügt werden muß, daß man einen Einfluß der dänischen Durchstarter im Verlauf der Spielzeit sogar desöfteren zu hören bekommt. Allerdings setzen SINOCENCE erst dort an, wo VOLBEAT in Sachen Härtegrad wieder aufhören. Als gemeinsamer Nenner läßt sich zwar das von METALLICA inspirierte Riffing erkennen, doch den Nordiren zu unterstellen, sie würden sich am Erfolg dieser Burschen orientieren, ist nicht gerechtfertigt, zumal sich die Insulaner in deutlich härteren Gefilden bewegen und jene Passagen nur "Beiwerk" (wenn auch auffälliges) sind.

Für mein Dafürhalten kommen SINOCENCE ohnehin dann am besten zur Geltung, wenn wahlweise die Thrash-Keule in brettharter, riffbetoner Manier kreist, oder aber man sich weibliche Verstärkung holt und zum gefühlvollen, balladesken Duett ansetzt, wie in ›Art Of Seperartion‹.

Ob sich die Neuauflage von »Scar Obscura« im Endeffekt auch finanziell lohnt, wird sich zwar erst weisen, für die Band jedenfalls scheint es eine Genugtuung gewesen zu sein, das gute Stück erneut aufzulegen. Bleibt nur noch zu hoffen, daß, SINOCENCE nun endlich auch die gebührende Anerkennung und ausreichend Zuspruch erhalten.

http://www.sinocence.co.uk/


Walter Scheurer

 
SINOCENCE im Überblick:
SINOCENCE – Acceptable Level Of Violence (Do It Yourself-Review von 2005 aus Online Empire 23)
SINOCENCE – No Gods, No Masters Vol. 1 (Do It Yourself-Review von 2013 aus Online Empire 56)
SINOCENCE – Scar Obscura (Re-Release-Review von 2011 aus Online Empire 46)
SINOCENCE – News vom 22.06.2010
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