UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 43 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → POSTMODERN COFFIN – »This Morbid Coil«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

POSTMODERN COFFIN

This Morbid Coil

(7-Song-CD-R: € 5,-)

Wie in jedem anderen Bereich auch, gibt es selbstredend auch im Bestattungswesen die sogenannte Postmoderne, wobei offenbar auch bei Särgen alle nur erdenklichen Möglichkeiten zu existieren scheinen. Den Begriff POSTMODERN COFFIN fanden offenbar drei Burschen aus Polen derart inspirierend, daß sie ihn als Namen ausgewählt haben. Nicht einmal unpassend finde ich, denn der recht dunkel und düstere Death Metal, den uns der Dreier anzubieten hat, wird dadurch ganz gut vermittelt. Das im Jahr 2008 von Gitarristen Michal Zawadzki ins Leben gerufene Projekt hätte zwar zunächst auf MISANTHROPE getauft werden sollen, doch nachdem Michal und sein baßspielender und "programmierender" Kumpel Piotr Horzycki Unterstützung von NIGHTMARE-Sänger Tomasz Lemanski erhielten, wurde das Unternehmen auf dessen Anraten hin in POSTMODERN COFFIN umgetauft. Nicht zuletzt deshalb, weil Tomasz diesen Namen als besser zu seinen Texten passend empfand.

Fünf Exemplare davon (in Summe wurde sieben Songs aufgenommen) haben die Jungs auf ihrem ersten Scheibchen »This Morbid Coil« verewigt und hinterlassen damit einen zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite kommen POSTMODERN COFFIN vor allem gitarrentechnisch überaus ansprechend daher und lassen uns wissen, daß in Michal ein begnadeter Griffbrettakrobat in das Unternehmen involviert ist, hinsichtlich der Rhythmik fällt allerdings auf, daß diese viel kalt und zu steril ausgefallen ist und keinen Funken Groove versprühen kann. Diese Tatsache ist am ehesten damit zu erklären, daß hier kein Drummer mit von der Partie ist und das Schlagzeug programmtechnisch generiert werden mußte. Darüber hinaus gibt es aber auch bei den Songs selbst Licht und Schatten zu vernehmen. Die eher heftigeren Tracks der Vorstellung gehen an sich soweit in Ordnung, auch wenn noch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei in Sachen Kompositionskunst zu vernehmen ist. Wirklich "blaß" wirken die "Sarg-Träger" aber in ›Season Of Mists‹, einer Nummer in der sich die Jungs an melancholischem, fast schon verträumten Dark Metal versuchen und dabei eine Bauchladung erleiden, weil sie damit weder Emotionen verbreiten, noch beim Zuhörer welche wecken können. Ebenso nicht zwingend sein müssen hätte die eigenwillige Version des KISS-Gassenhauers ›God Of Thunder‹, die zwar recht heftig aus den Boxen kommt, aber dennoch über keinerlei Ausstrahlung verfügt.

Gute Ansätze sind zwar durchaus vorhanden, in ihrer Gesamterscheinung sind POSTMODERN COFFIN jedoch noch nicht wirklich überzeugend.

http://www.postmoderncoffin.pl/

band@postmoderncoffin.pl

mit Ansätzen


Walter Scheurer

 
POSTMODERN COFFIN im Überblick:
POSTMODERN COFFIN – This Morbid Coil (Do It Yourself-Review von 2010 aus Online Empire 43)
© 1989-2024 Underground Empire



last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here