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NEVERBORN-CD-Cover

NEVERBORN

Decimator

(10-Song-CD-R: 20,- US-Dollar)

Ihr mögt Musik, die gut reingeht, sich nachvollziehen läßt und für entspanntes Hörvergnügen zu sorgen imstande ist?

Dann braucht Ihr hier nicht mehr weiterzulesen, denn die aus dem australischen Perth stammenden Jungs von NEVERBORN haben in »Decimator« ein Werk aufgetischt, daß zwar jede Menge an unterschiedlichsten Zutaten beinhaltet, von den erwähnten Anforderungen jedoch keine erfüllt. Die Herrschaften aus Down Under gehen es nämlich dermaßen abgefahren und schräg an, daß dem Zuhörer zunächst sprichwörtlich Hörern und Sehen vergeht.

Zwar ist es längst nicht mehr neu, von ultra-hart bis zart, von brutal riffend bis zu faserschmeichelnd poppig, sowie von räudig-thrashig bis hin zu Schlager-mäßig penetrant und einlullend auf einem einzigen Album loszulegen, dermaßen wirre Kompositionen wie auf »Decimator« sind aber dennoch eine Seltenheit.

Es bedarf zunächst einmal reichlich Ruhe, guter Nerven und vor allem der nötigen Muse, um sich an dieses Album heranzuwagen, doch sofern man besagte Kriterien erfüllt und sich »Decimator« am Stück geben kann, vermag die Mucke der Burschen durchaus zu imponieren und läßt sich in gewissem Ausmaße sogar nachvollziehen. Zwar kommt der berühmte "rote Faden" mitunter doch eher als noch nicht einmal versponnener Textilrohstoff zum Vorschein, auf der anderen Seite kredenzen uns NEVERBORN aber auch Sequenzen, wo man sogar von einem "roten Seil" sprechen kann, das den Hörer quasi zu erwürgen droht.

Erwähnt werden muß auch noch, daß die Atmosphäre dabei zumeist ein wenig düster wirkt, jedoch (zumindest durch die Texte) immer wieder einen Hoffnungsschimmer erkennen läßt, auch wenn diese Tatsache keineswegs auf eine christliche Weltanschauung der Band zurückzuführen ist, selbst wenn einige Textpassagen darauf hindeuten würden.

Als Fazit läßt sich für mich festhalten, daß sich ein Großteil des zunächst verwirrenden Materials, bei intensiver Hingabe als durchaus strukturiert und schlüssig erkennen läßt und das Album zudem zu keiner Sekunde auf musikalischen Exhibitionismus getrimmt klingt, sondern sich viel eher als schier unendliches Sammelsurium an Ideen in mannigfaltiger Vortragsweise darstellt.

Anstrengend ist die Chose aber dennoch und für mich persönlich auf Dauer schlichtweg zu schräg, auch wenn mich das Potential dieser Burschen sehr wohl zu beeindrucken weiß.

http://myspace.com/madnessmyfriend

neverbornmetal@gmail.com

sehr, sehr schräg


Walter Scheurer

 
NEVERBORN im Überblick:
NEVERBORN – Decimator (Do It Yourself-Review von 2010 aus Online Empire 43)
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