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INFECTED (AUS) – Crawlspace

PRIME CUTS MUSIC (Import)

Auch wenn diese Truppe an sich bereits vor zwanzig Jahren existiert hat, zwischen 1993 und 1996 zwei Alben, sowie je ein Demo und eine EP aufgenommen hat und in ihrer Heimat als eine der essentiellsten Formationen bezeichnet wird, wenn von Extreme Metal aus Down Under die Rede ist, dürfte der Bekanntheitsgrad dieser Australier in unseren Breiten von eher bescheidenem Ausmaß sein. Und auch die Tatsache, daß nach dem 1996er Demo »Trial« zunächst Schluß war, INFECTED jedoch seit 2003 erneut an ihrer Karriere basteln, werden hierzulande wohl nur wenige Insider registriert haben. Inwiefern sich Band und Label darüber bewußt sind und diese Tatsache ändern wollen, entzieht sich zwar meiner Kenntnis, die abermalige Auflage zum 15. Geburtstag von »Crawlspace«, dem im Jahr 1994 veröffentlichten Debutalbum, läßt zumindest darauf schließen. Durch den Umstand, es hierbei keineswegs mit einem brandaktuellen Album zu tun zu haben, sollte man zum einen über den doch relativ dürftigen Sound dieses Albums hinwegsehen, zum anderen kann dadurch auch erklärt werden, weshalb INFECTED ein wenig altbacken klingen, auch wenn sie durchaus ambitioniert zur Sache gehen. Da die Burschen in erster Linie eher unspektakulären Früh-90er-Death Metal anzubieten haben, mag auch kein wirkliches "Old School-Flair" entstehen, und zudem sei erwähnt, daß auch in jener Phase unzählige Bands wesentlich essentieller Kompositionen am Start hatten.

Erwähnt werden muß noch, daß ich die von der Band selbst ausgewählte Bezeichnung "Industrial Death Metal" nicht wirklich nachvollziehen konnte, da man sich lediglich im Bonustrack, dem sogenannten "GoldDust Remix" von ›Assimilate‹ (der für mich jedoch schlichtweg ungenießbar ist, weil sich INFECTED dabei an Tekkno-Irgendwas-Zeux versuchen... Uuuaaaaarrrgggghhhh) in jene Richtung wagt und ansonsten zumeist eher simpel todesmetallisch zeigt. Eventuell meinen die Australier mit "industrialisiert" auch nur die Tatsache, daß ihr Drumming über weite Strecken sehr eindimensional und mechanisch klingt und sich Schlagzeuger Gareth Morris auf diesem Album nicht gerade als Groove-Maschine entpuppt.

Zwar ist besagte Eigendefinition durchaus nachzuvollziehen, hört man sich in spätere Kompositionen, wie jene der 2003er Comeback-Scheibe »Straight White God« ein, doch auf »Crawlspace« gab es in erster Linie konventionellen Death Metal ohne wirkliche Höhepunkte zu hören. Zwar schienen INFECTED durchaus bemüht gewesen zu sein, dabei eine eigene Nische zu finden, da sie weder in Richtung der schon damals angesagten Brutal Death Metal-Abteilung tendierten und sich - trotz des teilweise recht gedrosselten Tempos - ebensowenig am Doom/Death jener Phase orientiert haben, imposant ist die Vorstellung auf »Crawlspace« allerdings dennoch nicht unbedingt.

Somit bleibt als Fazit festzustellen, daß INFECTED weder durch besonderes Schmankerl in Sachen Songwriting, noch durch zwingende Melodien oder sonstige besonders markante Passagen beeindrucken konnten und können. Dadurch fürchte ich für die Band, daß dieses Album, das zwar nicht wirklich schlecht ist, aber eben auch nicht gut, auch als Re-Release kaum nennenswerten Anklang finden wird.

http://myspace.com/infectedaustralia


Walter Scheurer

 
INFECTED (AUS) im Überblick:
INFECTED (AUS) – Crawlspace (Re-Release-Review von 2010 aus Online Empire 43)
INFECTED (AUS) – News vom 10.04.2008
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