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MARBLE-CD-Cover

MARBLE

A.t.G.o.d.

(10-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Das vermeintliche Rätsel dieses eigenwillig anmutenden Albumtitels ist recht schnell erklärt. Ausgeschrieben lautet der Titel "At The Gates Of Destruction", wodurch allerdings an sich relativ heftige Klänge suggeriert werden. Diese hätte man auch durchaus von dieser aus der Lombardei stammenden Truppe erwarten dürfen, schließlich hatten sich MARBLE dazu entschlossen, ihr Line-up nach ihrem Demo »Trails Of Dreams And Reality« ordentlich umzukrempeln und die Position am Keyboard ersatzlos zu streichen. Zudem wurde anstelle von Frontelfe Annalisa Ferraris der WINTEROPERA-Barde Giacomo Cherubini als Sänger an Bord geholt. Soweit zur Papierform, doch wirklich härter klingen MARBLE deshalb keineswegs. Dezent bombastischer, melodischer Metal, der vereinzelt auch neoklassizistische Einsprengsel ans Tageslicht befördert und mitunter in progressive Gefilde vordringt, ist es immer noch, der uns hier aufgetischt wird, wobei einige zuvor erwähnte Fakten durchaus hinterfragt werden müssen. Vor allem der Umstand, daß immer noch jede Menge an flächendeckenden Keyboardsounds zu vernehmen sind und diese sogar als überaus dominant zu bezeichnen sind, stellt mich irgendwie vor die Frage nach dem Sinn der Eliminierung des Tastendrückers...

Zwar geht es mitunter sehr wohl auch heftig zur Sache, wie beispielsweise im Uptempo-Bolzen ›Truth‹ oder dem Titeltrack, der sich als amtlicher Ohrwurm entpuppt, was der Band gut zu Gesichte steht und das Album hörenswert macht. Doch dem gegenüber stehen auch einige, eher in Richtung Kitsch tendierende, mit Bombast überladene Songs, die nicht unbedingt hätten sein müssen. Diesbezüglich wäre es meiner Meinung nach besser gewesen, die Italiener hätten sich nicht darauf versteift, auf üppige Arrangements zu setzen, sondern sich eher auf ihre Stärken verlassen, die momentan eindeutig bei flotten, lockeren Kompositionen liegen. Als Ausnahme muß lediglich die Gänsehaut-Ballade ›Alaska‹ erwähnt werden, mit der MARBLE unter Beweis stellen, daß sie auch auf diesem Sektor zu gefallen wissen, da sie jedweden Schnulzen-Aspekt vermieden konnten und stattdessen pure Emotionen zu transportieren imstande sind.

In Summe also ein grenzwertiges Album das uns MARBLE auftischen. Aufgrund der positiven Aspekte bleibt aber zumindest Hoffnung auf Verbesserung in Zukunft.

http://www.marble-music.net/

info@marble-music.net

kullerig


Walter Scheurer

 
MARBLE im Überblick:
MARBLE – A.t.G.o.d. (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 34)
MARBLE – News vom 28.03.2008
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