PROCESS OF GUILT – Erosion
MAJOR LABEL INDUSTRIES (Import)
Bei dieser Band handelt es sich um eine portugiesische, die sich dem abgrundtiefen, todtraurigen Death Metal verschrieben hat, mittlerweile schon mehr als zehn Jahre im Geschäft ist, mir persönlich aber bisher noch nicht untergekommen ist. Der iberische Vierer setzt in erster Linie auf elegische Traurigkeiten in musikalischer Form, umschifft dabei aber gekonnt den Abgrund zur puren Depression. Durch unzählige, regelrecht apokalyptisch anmutende, atmosphärische Passagen gedeiht »Erosion« aber dennoch in erster Linie zu einem Leckerbissen für die ganz traurigen Zeitgenossen unter der Sonne. Das Riffing kommt überwiegend in Ultra-Slow-Motion aus den Boxen, die Klampfen selbst sind gen Grundwasser gestimmt, kommen aber produktionstechnisch dennoch zum Großteil glasklar aus den Boxen. Dadurch wurden die Kompositionen auch nicht "verdreckt", sondern lassen durch ihre Klarheit immer wieder vereinzelte "Lichtstrahlen" aus dem dunklen Gesamtsound aufblitzen, die in Folge eine Art "Hoffnungsschimmer" beim Zuhörer auszulösen imstande sind.
Einzig die Gesangsdarbietung läßt zu wünschen übrig, denn das infernalische Gegurgel von Fronter Hugo Santos klingt auf Dauer doch zu eindimensional, auch wenn Atmosphäre, instrumentaler Vortrag und Vokalpassagen zumeist ein harmonisches Bild ergeben. Ein gewisses Maß an Variabilität beim Gesang hätte »Erosion« aber durchaus gutgetan und zusätzlich für "Farbtupfer" gesorgt, ohne dabei auch nur ansatzweise die Stimmung zu ruinieren. Dennoch sei »Erosin« allen Trauerweiden mit Vorliebe für Klänge des Todes ans dunkle Herz gelegt.
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Walter Scheurer
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