UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 35 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → LAMERA – »Destruction Manual«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

LAMERA

Destruction Manual

(10-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Aus Mannheim schickt sich eine weitere Newcomer-Truppe an, die der Meinung ist, mit ihrem aktuellen Album weitere Hörer erreichen zu können. Auch wenn diese Intention zig andere Formationen verfolgen, sollte dieses Unterfangen für LAMERA fraglos positiv ausgehen. Ihr ungemein vielfältiger Stilmix, der in erster Linie Elemente aus dem modernen, groovigen Thrash Metal anzubieten hat, kommt regelrecht explosiv aus den Boxen. Kein Wunder, daß die Burschen bereits einen guten Ruf als Live-Band innehaben, wenn die Mischung schon auf Konserve gut losgeht und amtlich knallt. Wenn auch nicht wirklich innovatives Material auf »Destruction Manual« enthalten ist, so muß man der Truppe zumindest attestieren, nicht zu sehr an etwaige Größen der Szene zu erinnern, sondern eventuell "geliehene" Einflüsse gekonnt in die Songs einzubringen, um daraus eine recht eigenständige und vor allem gelungene Variante von Metal zu stricken. In erster Linie kommen LAMERA zwar ziemlich heftig aus den Boxen, doch auch weniger brachial intonierte Klänge lassen uns die Jungs zu Gehör kommen. Sänger Tom scheint seine Texte zumeist mit mächtiger Hingabe und teilweise auf einem verdammt hohen Aggressivitätslevel eingesungen zu haben, doch auch er weiß mit melodischen Gesangspassagen für Abwechslung zu sorgen und dabei ebenso zu gefallen. Nicht zuletzt dadurch haben es die Mannheimer geschafft, eine in sich homogene Melange zu kreieren, in deren abwechslungsreicher Ausführung nicht nur heftiger Metal, sondern sogar Grunge-lastige Töne (›Anxiety‹) offenbart werden. Vor allem aber den brachialen Thrash Metal der 90er Jahre und das Stakkato-Riffing jener Epoche, scheinen diese Burschen regelrecht verinnerlicht zu haben. So dringt vor allem ›Novocaine‹ mit mächtiger Breitseite an das Ohr und läßt an diverse Heroen jener Phase denken und auch ›What We Are‹ kommt als amtlicher Groove-Thrasher angekrochen, um den Zuhörer zu zermalen.

Aber dennoch ist noch nicht alles perfekt, was uns die Burschen auf ihrem Debut anzubieten haben. Produktionstechnisch hätte die Sache durchaus druckvoller ausfallen können, vor allem was die Drums betrifft besteht Nachholbedarf für weitere Veröffentlichungen, um die gediegenen Knaller auch mit dem entsprechenden "Wumms" in Szene setzen zu können. Hinsichtlich des Songwritings sind LAMERA aber definitiv auf dem richtigen Weg, denn neben den bereits erwähnten Knallern existieren noch einige weitere Beispiele, die ihre Kompetenz auf diesem Sektor unter Beweis stellen. Während emotionale Momente in ›I Need You‹ abermals die eher gemäßigte Seite der Formation hervorkehren, läßt uns die Band in ›War Machine‹, das den Hörer regelrecht in Grund und Boden bollert, wissen, daß sie einst im Musikunterricht beim Thema "Groove" besonders aufmerksam gewesen ist, denn es sind in erster Linie die zahlreichen "Groove-Thrash-Bretter", die dieses Album hörenswert machen.

http://www.lamera.org/

info@lamera.org

Groove-Thrash-Bretter


Walter Scheurer

 
LAMERA im Überblick:
LAMERA – Destruction Manual (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 35)
LAMERA – News vom 08.08.2010
LAMERA – News vom 06.07.2012
Soundcheck: LAMERA-Album »Mechanically Separated« im "Soundcheck Heavy 140" auf Platz 50
© 1989-2024 Underground Empire



last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here