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  UE-Home → History → Online Empire 34 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → MATHYR – »Kryos«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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MATHYR

Kryos

(8-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Mit zu den sogenannten "Überzeugungstätern" des extremen Metal zählen mit Sicherheit auch die Herrschaften von MATHYR, die schon seit fast zehn Jahren mit ihrer ureigenen Version von dunkelschwarzem Death Metal (oder auch umgekehrt) für Aufruhr in den Tiefen der Underground-Szene zu sorgen wissen. Auch auf ihrem aktuellen Silberling mit dem Titel »Kryos« weiß die zwischenzeitlich (zumindest für die Aufnahmen des Albums) zum Duo abgespeckte Formation, die jedoch in Zukunft erneut wieder in "vollständiger" Form existieren wird, mit einer sehr feinen und vor allem ungemein brutalen Melange aus Todesblei und Black Metal zu beeindrucken.

Sagrim, der auf »Kryos« für den Gesang zuständig war, sowie im Studio auch Gitarren und Synthesizer betätigte und Leadgitarrist Mountheist haben in die bereits erwähnte Mischung allerdings auch einige unerwartete Elemente einflechten lassen, mit denen zumindest ich nicht wirklich gerechnet hatte. Während uns der eröffnende Titeltrack als Instrumental entgegengeknallt wird und zumindest hinsichtlich der klirrenden Gitarren eine ungefähre Ahnung aufkommen läßt, was uns erwartet, folgen überraschenderweise schon im unmittelbar anschließenden ›Thorns In The Fist Dimension‹ Passagen, die wohl jedem, dem Progressive Metal zugewandten Todesschwadron alle Ehre machen würden. Zudem fällt in jener Nummer erstmals auf, daß das nicht übliche Zusammenspiel von Black Metal-Gitarren und nahezu gutturalem Death Metal-Gesang bei dieser Truppe perfekt harmoniert. Weiters ist es MATHYR gelungen, in ihren Kompositionen auch Hooks einzubauen, was für derlei extreme Klänge ebenso nicht unbedingt Usus ist. Sehr viel zur Einzigartigkeit tragen auch die mitunter sehr melodiös ausgeführten und ohrwurmstichigen Refrains bei, wie in bereits erwähntem Track und noch stärker in Folge dann in ›Against The Walls Of Fire‹, ein Track, der als absoluter Hit des extremen Metal in die Historie eingehen könnte. Eben jene Nummer stellt für mich einen der absoluten Höhepunkte dieser Scheibe dar, in der uns die Jungs zunächst nordische Kälte in Form einer klirrenden Gitarrenwand auftischen, ehe es regelrecht groovig und traditionell-todesbleiern weitergeht. Aufgelockert wird die Sache durch einige Breaks und zudem auch vom immer wieder von abgrundtief bis hin zu kratzbürstig-rauh reichenden Gesangspassagen. Hiermit liefern MATHYR wahrlich einen Hammer vor dem Herrn ab!

Die wohl deftigste aller Kompositionen wurde ›Black Water‹ getauft und wird uns in einer regelrecht hysterisch anmutenden Variante von pechschwarzem Metal im Death Metal-Gewand um die Ohren geknallt, wobei aber auch hier die nötige Dosis Groove nicht vergessen wird. Obwohl zumeist wieselflink vorgetragen wird, wissen MATHYR durch vereinzelte Midtempo-Passagen in bester Dampframmen-Manier, für Akzente zu sorgen und hinterlassen wohl nicht nur mich als sehr positiv überraschten Zuhörer. »Kryos« ist in Summe nicht nur sehr gelungen und für extremen Metal ungemein abwechslungsreich sowie regelrecht genreübergreifend aufgefallenen, sondern zudem auch perfekt und transparent produziert worden, klingt aber dennoch keineswegs weniger brutal als vergleichsweise "große" Werke.

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todesschwarze Hits


Stefan Glas

 
MATHYR im Überblick:
MATHYR – Kryos (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 34)
MATHYR – News vom 25.09.2009
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