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PAGANIZE – Evolution Hour

CANDLELIGHT/SOULFOOD

Offenbar ist Schlagzeug-Ikone Trym bei EMPEROR und ZYKLON nicht ausreichend beschäftigt und noch dazu auch musikalisch ein wenig eingeschränkt. So ist es zu erklären, daß sich der gute Mann vor einiger Zeit mit einigen anderen norwegischen Musikern zusammengetan hat, um fortan auch bei PAGANIZE die Kessel zu rühren und sich völlig anderen Tönen hinzugeben. Im Jahre 2003 erschien ein erstes Demo mit dem Titel »Fire in The Ice«, von dem mit ›Conscience‹ ein Song auch auf »Evolution Hour« verewigt wurde. Von dieser Band war bislang zwar nur sehr wenig mitzubekommen, noch nicht einmal, daß im letzten Jahr ein weiteres, titelloses Demo aufgenommen wurde. Auch davon sind Songs auf dem vorliegenden Album enthalten. Offenbar konnte man damit aber einen Deal einfahren und nun hat das Quintett ihr Debut am Start.

Weshalb Trym auch einen auf Power Metal macht, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ich kann nur sagen, daß wir froh sein sollen, daß es so gekommen ist, denn wir wären um eine Attraktion ärmer. PAGANIZE schaffen spielerisch den Brückenschlag von den glorreichen Jahren des Heavy Metal vor gut 20 Jahren in Form ihrer old school-lastig angelegten Kompositionen zur Moderne, die hier vor allem durch eine sensationelle und ungemein druckvolle Produktion zu bemerken ist. Zudem kann auch Sänger Geir Helge Fredheim (der von der Band WINTERSTRAIN stammt - sg) mit seiner prägnanten und sehr ausdrucksstarken Stimme voll und ganz überzeugen. Die Songs an sich decken ein sehr breites Spektrum ab und lassen immer an Größen des Genres denken. So kommen einem beim Genuß von »Evolution Hour« immer wieder JUDAS PRIEST oder ACCEPT, aber auch BLACK SABBATH mit Dio (oder darf man schon HEAVEN & HELL schreiben?) in den Sinn. Abgesehen davon lassen die progressiven Einsprengsel an Größen jenes Genres denken und runden das Bild ab. Im Gegensatz zu so manchen im Moment schwer angesagten Metal-Formationen wirken hier die Songs in Summe aber wesentlich erdiger und lassen jeden Kitsch oder Bombast vermissen. PAGANIZE scheinen sehr wohl von der NWoBHM infiltriert worden zu sein, wissen wohl aber auch US-amerikanischen Power Metal zu schätzen und haben auch eine mitunter recht deutliche Affinität zu progressiven Klängen. Weiters verfügt die Truppe über die Gabe, trotz aller abgefahrenen Einsprengsel durchwegs eingängige Songs zu komponieren, was leider nicht immer selbstverständlich ist. Das Monsterriff zu Beginn von ›Hollow‹ wäre wohl auch auf jeder DIO-Scheibe gut aufgehoben gewesen, während der fast schon romantische Beginn von ›The Wraith‹ inklusive der einsetzenden Riffkanonade auch JAG PANZER gut zu Gesicht gestanden wäre. Besagter Track hat im letzten Jahr auch das Demo eröffnet und schon allein deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, daß PAGANIZE bei einem renommierten Label untergekommen sind.

Bleibt nur zu hoffen, daß es Trym schafft seine Termine so zu gestalten, daß uns hier nicht ein "One-Album-Projekt" abgeliefert wurde. Das wäre nämlich ob der Klasse der Songs ein Jammer!

http://www.paganize.no/

super 14


Walter Scheurer

 
PAGANIZE im Überblick:
PAGANIZE – Evolution Hour (Rundling-Review von 2006 aus Online Empire 29)
PAGANIZE – News vom 23.10.2007
Soundcheck: PAGANIZE-Album »Evolution Hour« im "Soundcheck Heavy 97" auf Platz 15
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