ANGUISH FORCE
2: City Of Ice
(10-Song-Digipak-CD: Preis unbekannt)
Seit 1998 sind ANGUISH FORCE im italienischen Underground aktiv und haben in den Jahren 1998 bis 2002 jeweils ein Demo pro Jahr in Umlauf gebracht. Fleißig, fleißig, kann man da nur sagen. Zuletzt hat man sich auf die Veröffentlichung von vollständigen Alben spezialisiert und sich dabei wohl einen Zwei-Jahresrhythmus vorgenommen und diesen bislang eingehalten. So erschien 2003 das selbstbetitelte Debut und im letzten Jahr vorliegendes Zweitwerk »2: City Of Ice«. Nach einem kurzen, ›Crash‹ genannten Intro geht es mit ›Anguish Force‹ in die Vollen. Das Quintett offeriert uns einen Up-Tempo-Banger in typisch europäischer Ausführung, wobei hinsichtlich der Melodien und dem Härtegrad eher RUNNING WILD als HELLOWEEN Pate gestanden haben dürften. Die Gitarrenarbeit des Duos LGD und Luck AZ kann sich durchaus hören lassen und auch der Refrain ist als sehr eingängig und gefällig zu bezeichnen. Lediglich Sänger Yury kann das Niveau nicht immer halten und weiß vor allem mit seinem immer wieder eingesetzten hohen Schreien für Unmut zu sorgen, da er diesbezüglich ein wenig schräg und schief klingt. Seine Sangesstimme an sich im eher mittelhohen Bereich wäre gar nicht so übel, die Schreie aber wirken ein wenig deplaziert und sind vor allem zu dünn, um zu beeindrucken. ANGUISH FORCE können generell weniger im Up-Tempo-Bereich punkten, als in den eher getrageneren oder epischeren Passagen. Hier wirkt die Truppe einfach kompakter, weshalb auch das zu Beginn verhaltene und dann doch noch mächtig losgehende ›Man From The Alps‹ und das experimentell angehauchte ›God Against God‹ die Höhepunkte dieses Albums darstellen. Hier beweisen die Italiener, daß sie kompositorisch bereits einiges auf dem Kasten haben. Dagegen wirken jene Songs, bei der ANGUISH FORCE ihre Liebe zum "True Metal" unter Beweis stellen, wie ›My Land‹ oder ›The Metal Hymn‹, recht holprig und wurden in ähnlicher Form bereits mehrfach von anderen Bands wesentlich besser auf Silberlingen verewigt. Der Abschied in Form des thrashig angehauchten ›Mengele‹, das leider vom Text her dem heiklen Thema gar nicht gerecht wird, kommt abermals als an sich gelungene Komposition mit in die Binsen gegangenem Gesangspart rüber und läßt »2: City Of Ice« als Veröffentlichung mit mehr Schatten als Licht in Erinnerung bleiben.
Schattenspiele |