SYLVER MYST
Dephts Of Illusions
(6-Song-CD: € 10,-)
Auf ihrem Vorgängeralbum »Strains Of Souls«, das in der Zwischenzeit übrigens ausverkauft ist, hatten die Niederländer mit Frontdame Marjolein Hüsken noch zahlreiche Elemente anzubieten, die nach eher konventionellem Gothic Metal klangen, wie den Wechsel der Gesangsstimme zwischen Fräulein und grunzendem Herrn der Schöpfung. Damit scheint nun aber Schluß zu sein. In den fünf Songs mit Gesangsparts, zu denen als Abwechslung das atmosphärische Instrumental ›Seduction‹ addiert wurde, tönt Marjolein desöfteren schwer nach einer Operndiva. Leider geht der Charme, den die Stimmbänder der Dame versprühen, dadurch einigermaßen verloren. Diese stilistische Umorientierung ist für mich nur bedingt nachzuvollziehen, da man heutzutage wohl auch bereits reichlich Bands mit opernmäßig singenden Mädels kennt, aber sowohl die Band, als auch die Sangesdame scheinen sich regelrecht wohl zu fühlen in ihrer neuen musikalischen Umgebung.
Trotz der Tatsache, daß SYLVER MYST zu keiner Sekunde gekünstelt klingen, geht meiner Meinung nach durch den Gesang aber ein wenig die Atmosphäre verloren, die auf »Strains Of Souls« doch deutlich intensiver vorhanden war. Im direkten Vergleich zu besagtem Vorgänger ist dafür aber der Sound durchaus gelungen, weshalb SYLVER MYST in Summe auch ein Schritt nach vorne attestiert werden kann und sich die Band den Illusionen von der bevorstehenden Karriere durchaus hingeben kann.
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