SENTINEL BEAST – Depths Of Death
OLD METAL RECORDS (Import)
Ah, war das herrlich damals! Zügellos dahingeplätteter Speed mit einer wildgewordenen Debbie Gunn am Mikro, die zusammen mit DÉTENTEs Dawn Crosby zur Elite der Screamheldinnen zu zählen war - hört Euch nur ›Evil Is The Night‹ an; und dennoch schaffte man es, MAIDENs ›Phantom Of The Opera‹ manierlich zu covern. Allerdings hatten SENTINEL BEAST mit dem Problem zu kämpfen, daß sie erst sehr spät in die Szene vorstießen (so konnten sie ihren erster Auftritt auf »Metal Massacre VII« verbuchen), so daß man nicht richtig in Tritt kam und »Depths Of Death« die einzige Platte der dreiköpfigen Bestie blieb. Weitere Aktivitäten der SENTINEL BEAST-Musiker waren die Ausnahme: Basser Michael Spencer durfte bei FLOTSAM & JETSAM den zu METALLICA gewechselten Jason Newsted ersetzen, kam dort jedoch nicht zu Release-Ehren. Etwa genauso viel Glück hatte Sängerin Debbie, die später bei der schwedischen Formation ICE AGE als Sängerin anheuerte; schließlich wissen wir, daß ICE AGE es traurigerweise - in welchem Line-up auch immer - nicht mal zu einem einzigen Release brachten. Folglich sollte dies der letzte metallische Tagebucheintrag von Debbie Gunn bleiben. Ebenso war »Depths Of Death« bis dato keine Wiederveröffentlichung beschert, so daß nun OLD METAL RECORDS zugeschlagen haben, die jedoch ihrem "tollen" Ruf nichts schuldig bleiben, so daß der SENTINEL BEAST-Erst- und Einzigling in bekannt billiger Manier aufgemacht ist: Zwar gibt es immerhin zwei Bonusdemostücke, doch ansonsten bleibt es bei einem Covereinleger statt eines Booklets und auch in Sachen Sound hat man kein Geld in jegliche klangliche Verbesserung gesteckt. Daß man allerdings bei der Anfertigung der Rückseite der Inlaycard die Photos der Musiker derart zusammengestaucht hat, so daß alle Musiker nun Vollmondgesichter haben, war doch des Guten ein wenig zu viel...