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  UE-Home → History → Online Empire 92 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → LAS CRUCES – »Cosmic Tears«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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LAS CRUCES – Cosmic Tears

RIPPLE MUSIC (Import)

Der Name dieser Band war bislang unmittelbar mit John Perez verbunden. Der SOLITUDE AETURNUS-Gitarrist nahm die Jungs aus Texas schließlich vor mittlerweile fast 30 Jahren unter seine Fittiche, und veröffentlichte über das von ihm geführte Label BRAINTICKET RECORDS ihre bisher veröffentlichten drei Longplayer. Zumindest einen Labelwechsel hat es gegeben, denn ihr neues Album erscheint bei RIPPLE MUSIC. Ansonsten ist die Truppe aber offenbar sich selbst, und auch ihrem Stil treugeblieben. Mit ihrer Art Doom Metal zu intonieren, konnten sich LAS CRUCES in der Szene nicht nur einen guten Namen machen, ihre Fans dürften es der Formation auch nicht übelnehmen, daß doch immer wieder ein wenig Zeit zwischen den Langeisen ins Land zieht.

Das dritte Scheibchen »Dusk« etwa wurde 2010 aufgelegt, um dem zwölf Jahre zuvor aufgenommenen »The Ringmaster« nachzufolgen. Ebenso lang sollte das Warten auf »Cosmic Tears« dauern, das nun aber doch ein Ende finden konnte. Wie lange die Herren für die Aufnahmen tatsächlich benötigt haben, läßt sich ebenso nicht nachvollziehen, wie die Frage, wie aktuell die Nummern tatsächlich sind, die darauf verewigt wurden. Das alles sind aber ohnehin nur Randnotizen, denn der Inhalt von »Cosmic Tears« dürfte jeden Fan von erhabenen Lavasounds in episch dargebotener Langsamkeit vollends überzeugen.

Das Quintett scheint sich offenbar ihr zweites Album »The Ringmaster« als Zielvorgabe hergenommen haben. Denn zumindest was die Atmosphäre und die Intensität der Nummern betrifft, ähnelt »Cosmic Tears« dem bislang wohl bekanntesten LAS CRUCES-Dreher einigermaßen. Weniger jedoch stilistisch, wie schon der nach der epischen Instrumentaleröffnung ›Altar Of The Seven Sorrows‹ kredenzte Titeltrack unter Beweis stellt. Schließlich geht es im direkten Vergleich zu »Dusk« eben wieder deutlich epischer zur Sache, und zudem lebt der elegant intonierte Doom in besagtem ›Cosmic Tears‹ von einer zwar dezenten, aber unglaublich effektiven Space Rock-Note.

Ebenso auf gediegene Epik setzt der Fünfer in ›Stay‹, wobei hier neben Reminiszenzen an die "üblichen Verdächtigen" des Doom Metal auch die langsamen Tracks der frühen NEVERMORE als Referenz gut passen. Daß Sänger Jason Kane in dieser Nummer von der Phrasierung her an Warrel Dane denken läßt, mag Zufall sein, paßt aber jedenfalls perfekt ins Geschehen. Ebenso daß die eingängigste Nummer der Scheibe den Titel ›Wizard From The North‹ trägt, und nach dem frühen Oeuvre von Leif Edling klingt. Nicht minder mächtig, aber eher nach frühen BLACK SABBATH klingt ›Reverend Task‹, ehe es mit ›Egypt‹ in Richtung der Stammformation des Mentors geht, womit die Scheibe ein weiteres Glanzlicht zu bieten hat.

Wer die Neuerfindung des Doom erwartet, ist hier zwar an der falschen Adresse, wer sich in diesem Genre jedoch auch nur einigermaßen wohlfühlt, und immer wieder gerne zu Bands greift, die sich der epischen Form der Darbietung verschrieben haben, wird mit »Cosmic Tears« definitiv sein Glück und Seelenheil finden.

https://www.lascrucesdoom.com/

super 14


Walter Scheurer

 
LAS CRUCES im Überblick:
LAS CRUCES – Cosmic Tears (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 92)
LAS CRUCES – Ringmaster (Rundling-Review von 2000 aus Online Empire 4)
LAS CRUCES – News vom 08.03.2007
LAS CRUCES – News vom 09.07.2015
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