SHAMAN'S HARVEST – Rebelator
MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE
Abwechslungsreichtum ist seit jeher ein essentieller Bestandteil der Musik dieser Band. So hatte die Truppe aus Jefferson City im Bundesstaat Missouri auf ihrem letzten Dreher »Red Hands Black Deeds« ein Portfolio anzubieten, das radiotauglichen, gen Mainstream tendieren Rock ebenso bereithielt wie zeitgemäßen Country und Alternative Rock. Seit dieser Veröffentlichung sind zwar mittlerweile fünf Jahre ins Land gezogen, dem Quartett scheint aber nach wie vor sehr viel daran zu liegen, stilistisch so breitgefächert wie möglich zu agieren. Daß es der Formation aus diversen Gründen (unter anderem fegte ein Tornado durch die Stadt und hinterließ erhebliche Schäden) alles andere als einfach gefallen ist, »Rebelator« nach den eigenen Wünschen und Vorstellung aufnehmen und fertigstellen zu können, hört man dem Album nicht wirklich an.
Von Melancholie oder gar Bitterkeit, ob der komplizierten, nervenaufreibenden Umstände, ist den elf Songs nämlich nichts anzumerken, eine gesunde Portion zusätzlicher Härte jedoch sehr wohl. Gleich der an sich locker-flockige Radio-Smasher ›Under Your Skin‹ etwa hat deftige Backing Vocals verabreicht bekommen, und klingt dadurch wesentlich finsterer. Zumeist aber geht es dennoch eher gemäßigt und gediegen zur Sache, auch wenn so manche Riffs durchaus auch dem Nu Metal zuzuordnen wären. Speziell die aus heftigen und ruhigen Momenten resultierende Dynamik weiß mitzureißen, und läßt nicht zuletzt aufgrund des ähnlichen Klangbildes mitunter an frühere LINKIN PARK denken.
Generell läßt sich festhalten, daß die Burschen bei aller Variabilität nahezu ausnahmslos in der Heimat ihre Einflüsse haben. Mit einem ihrer persönlichen Idole, konkret mit Clint Lowery von SEVENDUST, durften SHAMAN'S HARVEST sogar zusammenarbeiten. Die Beziehung scheint auf Sänger Nathan Hunt zurückzugehen, der im Vorfeld der Veröffentlichung mit Stolz verlautbaren hat lassen, daß Clint und er zum Stamm der Lumbee aus North Carolina zählen. Doch auch völlig unabhängig davon erweist sich das gemeinsam mit dem Recken aufgenommenen ›Pretty People‹ als eines der Highlights des Albums. Nicht zuletzt durch die eingestreuten Shouts im Hintergrund in Verbindung mit dem latenten Groove dürfte die Formation damit einen Liveabräumer der Sonderklasse erschaffen haben.
Nicht minder bewegend, wenn auch eher auf emotionaler Ebene, ist die Ballade ›Mama‹. Ein weiterer potentieller Radiohit, wie auch das an NICKELBACK erinnernde ›Wishing Well‹ und das sich von besinnlich zu groovig-heavy aufbauende Finale ›Bird Dog‹. Gut möglich, daß SHAMAN'S HARVEST damit nun endlich auch in Europa einen großen Schritt nach vorne machen können.
http://www.shamansharvest.net/
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