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Ledfoot – Black Valley

TBC RECORDS (Import)

Die letzten Jahre dürften überaus inspirierend für Tim Scott McConnell gewesen sein. Schließlich kredenzt der aus dem US-Bundestaat Florida stammende Künstler das bereits dritte Album innerhalb von nur 36 Monaten. Auf »White Crow«, den letzten, für ihn typischen, auch klangtechnisch düsteren Alleingang unter seinem Pseudonym Ledfoot im Jahr 2019, folgte mit »A Death Divine« im Vorjahr eine stilistisch eher ungewöhnliche, weil für seine Verhältnisse unerwartet "fröhliche" (auch wenn das relativ zu betrachten ist) Kooperation mit TNT-Gitarrist Ronni Le Tekro.

Mit dem brandaktuellen »Black Valley« stellt der seit mittlerweile 45 Jahren aktive und seit Jahrzehnten für vertonte Dunkelheit bekannte Sänger und Songwriter einmal mehr unter Beweis, was man sich unter "Gothic Blues" vorzustellen hat. Allein der Blick auf das sinistere Cover macht alles klar. Zudem läßt es vermuten, daß Frohnaturen hier vielleicht ein wenig überfordert sein könnten, da ein nicht ganz einfach zu verdauender Brocken serviert wird. Und in der Tat zeigt sich der abermals als Alleinunterhalter agierende Künstler von seiner dunkelsten Seite. Die hingebungsvolle Darbietung läßt zwar einmal mehr annehmen, daß man sich um den Mann ernsthafte Sorgen machen muß. Doch dafür besteht noch immer kein Grund, auch wenn das musikalisch umgesetzte Leiden erneut ungemein authentisch klingt. Doch diese Art des Vortrags liegt Ledfoot einfach im Blut. Er versteht es wie nur ganz wenige andere Künstler, den Blues auf dermaßen packende, unter die Haut gehende Version zu intonieren.

Nicht zuletzt deshalb ist auch anzunehmen, daß erneut nicht nur Anhänger der "alten Garde" des Genres ihre Freude am aktuellen Werk dieses Künstlers haben, sondern darüber hinaus wohl auch all jene Zeitgenossen, denen Musik generell als zu unterhaltsam erscheint. Seine sonore, in manchen Momenten an Lou Reed erinnernde Stimme paßt ebenso gut ins Gesamtbild, wie das durch die Bank gedrosselte Vortragstempo, die entsprechend emotionsgeladenen, zum Teil fast schon depressiv wirkenden Texte und der ebenso minimalistisch wie dunkel gehaltene Sound.

Wer des Sonnenlichts und seiner Mitmenschen überdrüssig ist, findet in erlesenen Düsterhymnen wie dem Titeltrack, dem regelrecht deprimierenden ›Poor Mans Lullaby‹ oder dem ergreifenden ›Falling Down‹, einen idealen Soundtrack für einsame Stunden im finsteren Kellerverlies.

Viel, ähem, Spaß dabei, und kommt wieder gut rauf, Leute!

https://www.ledfoot.org/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
Ledfoot im Überblick:
Ledfoot – Black Valley (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 87)
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