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TEMTRIS – Ritual Warfare

WORM HOLE DEATH (Import)

Beim sechsten Longplayer ist die Formation rund um Frontlady Genevieve Rodda inzwischen angekommen, und hat sich in der Heimat auch längst einen Namen gemacht. Unzählige Konzertplakate auf der Homepage machen das ebenso deutlich, wie das Feedback im Internet generell. Nachvollziehbar, denn wer wie eben TEMTRIS, bereits Größen wie ACCEPT, LOUDNESS oder METAL CHURCH bei deren Gastspielen im Südosten Australiens begleiten durfte, muß wohl musikalisch einiges auf dem Kasten haben.

Weshalb TEMTRIS in Europa dennoch weitgehend unbekannt sind, dürfte in erster Linie der Geografie, und wohl auch etwaigen Businessgeschichten zuzuschreiben sein. An der Musik selbst liegt das wohl eher weniger, schließlich hat sich das Quintett dem traditionellen Heavy Metal europäischer Prägung verschrieben und weiß, diesen auch ansprechend darzubieten. Zwar hat sich im Laufe der mittlerweile zwanzigjährigen Bandgeschichte auch so mancher eher "zeitgeistige" Part eingeschlichen, an der grundsätzlichen Ausrichtung hat sich bislang allerdings nichts geändert. Einige Novitäten sind zwar durchaus zu hören, zumeist geht es aber immer noch geradlinig und vorwiegend im Uptempo sowie mit reichlich Druck zur Sache. Ohne in allzu brachiale Gefilde abzudriften, wohlgemerkt, aber eben auch nicht in Richtung Mainstream orientiert. Dazu passend läßt auch Genevieve ihre Stimmbänder eher unprätentiös und "naturbelassen" vibrieren, und vermeidet sowohl Growlen als auch opernhaften Gesang.

Zugegebenermaßen klingt ihre Darbietung in den eher getrageneren Passagen aber etwas gekünstelt und daher auch nicht unbedingt authentisch. Das macht sie allerdings mit reichlich Hingabe und Ausdruck einigermaßen gut. Ihre Stärke liegt eindeutig im leicht aggressiven, von deftigen Schreien unterzogenen Gesang, der von der Anlage her ein klein wenig an die junge Ann Boleyn denken läßt, wie man generell mit HELLION als Referenz gar nicht so falsch liegt.

Ihr Vortrag paßt auch hervorragend zu den mitunter schwer MAIDEN-lastigen Tracks, die den Großteil des Materials ausmachen, auch wenn so manches Tuning im Sound der deftigen Gitarren durchaus auch von MEGADETH oder den frühen IN FLAMES stammen könnte. Lediglich in Sachen Hooks muß man Abstriche in Kauf nehmen, denn damit geht die Truppe auf lange Sicht gesehen immer noch zu sparsam um.

In Summe wirkt »Ritual Warfare« aber dennoch gut ausgegoren und sollte Freunde von im Uptempobereich angesiedelten Heavy Metal der klassischen Machart durchaus ansprechen.

http://www.temtris.com/

gut 10


Walter Scheurer

 
TEMTRIS im Überblick:
TEMTRIS – Masquerade (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
TEMTRIS – Ritual Warfare (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 87)
TEMTRIS – Shallow Grave (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 60)
TEMTRIS – News vom 15.11.2007
TEMTRIS – News vom 18.06.2009
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