UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 85 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → THRUST (US, IL) – »The Helm Of Awe«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

THRUST (US, IL) – The Helm Of Awe

PURE STEEL RECORDS/SOULFOOD

Auch wenn es zunächst so ausgesehen hatte, als ob sich THRUST mit »Fist Held High« auf Anhieb in der Szene etablieren würden, brachte das Debut trotz famoser Kritiken der Band im Endeffekt nicht vielmehr ein als einen hervorragenden Ruf im Underground. Das ist zumindest etwas, aber mehr ging langfristig nicht. Das ist jedoch insofern nachzuvollziehen, da die Truppe nicht wirklich nachzusetzen vermochte und erst 2002 mit »Invitation To Insanity« einen Nachfolger vorlegte.

Kontinuität schient generell nicht die Stärke der Band gewesen zu sein, denn auch danach passierte einige Jahre nichts.

Erst 2015 kam der Name THRUST wieder ins Gerede, zunächst durch eine formidable Neuauflage des Erstlings und bald danach durch »Reincarnation«, mit dem sich die Formation nachhaltig in der Szene zurückmelden konnte. Seit diesen Aufnahmen konnte das Line-up nämlich stabilisiert werden, und so folgt nach »Harvests Of Souls«, dem gefeierten 2018er Labeleinstand bei PURE STEEL RECORDS, dieser Tage mit »The Helm Of Awe« das fünfte Studioalbum des aus Chicago stammenden Quintetts.

Dieses erscheint als Vinyl ebenso wie als CD und enthält insgesamt elf Tracks. Die leben zu einem Großteil von der feinen Gitarrenarbeit des offenbar perfekt aufeinander eingespielten Duos Ray Gervais und Angel Rodriguez und decken nahezu das gesamte Spektrum an typischen Power/Heavy Metal-Klängen ab.

Soll heißen, mächtige, geradlinige Uptempo-Brecher wie ›Blood In The Sky‹ stehen neben kraftstrotzenden, aber eher komplex arrangierten Titel wie ›Purgatory Gates‹ und ›Crucifixion‹ und sollten nicht zuletzt durch die regelrecht ansteckende Spielfreude für kurzweiliges Hörvergnügen innerhalb der Bangerschaft sorgen.

Dennoch sind es die eher ruhigeren Nummern, mit denen THRUST zu gefallen wissen. So etwa mit dem tiefsinnigen ›Still Alive‹, einem wohl durchaus autobiographisch angelegten Schlepper.

Das Albumglanzlicht schlechthin liefert der Fünfer jedoch in Form der epischen Halb-Ballade ›Killing Bridge‹, in der sich vor allem Sänger Eric Claro als überaus talentiert und in allen Lagen überzeugend erweist. Erhaben, tiefschürfend und Gänsehaut erzeugend kommt diese Nummer aus den Boxen, wurde jedoch von jeglichem Kitsch ferngehalten. Applaus!

Das gilt auch für das sich langsam aber stetig zu einem Vorschlaghammer steigernde, nicht minder episch arrangierte ›Ghost In Me‹ und das mit einer dezenten Hard Rock-Schlagseite versehene ›The Traveler‹. Ansprechend fällt auch der Titelsong aus, der das Finale markiert. Daß man Eric dabei phasenweise wie ein Black Metal-Krümelmonster singen hat lassen, wirkt zwar irritierend, der beklemmenden Atmosphäre des Tracks tut sein Vortrag aber durchaus gut.

In Summe ist »Helm Of Awe« demnach als überaus ansprechendes, klassisch-traditionelles Heavy Metal-Album zu bezeichnen. und zudem als eines, mit dem THRUST locker dem seit Jahrzehnten anhaftenden guten Ruf gerecht wird. Auch wenn die Scheibe durchaus noch ein wenig mehr an echten Hits enthalten könnte.

http://www.thrustonline.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
THRUST (US, IL) im Überblick:
THRUST (US, IL) – Invitation To Insanity (Do It Yourself-Review von 2003 aus Online Empire 14)
THRUST (US, IL) – The Helm Of Awe (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 85)
THRUST (US, IL) – ''US Metal Vol. 3''-Special (aus dem Jahr 1999)
THRUST (US, IL) – News vom 27.07.2022
Playlist: THRUST (US, IL)-Album »Fist Held High« in "Playlist Heavy, oder was!? 63" auf Platz 2 von Stefan Glas
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here