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ACROLYSIS

Black Dog's Serenade

(5-Song-Digital-Release: 4,95 US-Dollar)

Zwar umfaßt die Debut-EP dieses Trios lediglich fünf Songs, kommt aber dennoch auf eine beachtliche Spielzeit von gut einer halben Stunde. Und das, obwohl ACROLYSIS mit episch angelegten Nummern nicht viel am Hut hat. Noch weniger mit Doom in jedweder Form, auch wenn die 30 Minuten von »Black Dog's Serenade« auf jeden Fall für ein sehr intensives Hörerlebnis sorgen. Bemerkenswert ist auch, daß sich dieser Dreier aus Sydney trotz der durchaus respektablen Songlängen von über sieben Minuten sogar auf eine überraschend temporeiche Vortragsweise festgelegt hat und sich technisch überaus versiert zeigt. Offenbar also längst keine Newcomer mehr, diese drei Kollegen aus "Down Under", was auch dazu paßt, daß die wohl wichtigsten Einflüsse auf die Burschen aus den späten 80ern und den 90er Jahren stammen.

Gemäßigter, technisch anspruchsvoller Thrash Metal scheint für ACROLYSIS offenbar genauso inspirierend zu sein wie diverse Groove- und Alternative Metal-Formationen jener Phase. Zwar pflegt die Band nicht unbedingt die herbe Gangart, an der Spieltechnik von Sänger und Gitarrist Konstantine Ana ist Dave Mustaine als Vorbild aber dennoch mehrfach recht deutlich zu erkennen.

Aber auch an METALLICA zur Zeit des "schwarzen" Albums orientiert sich das Trio, wobei es die vor allem das langsame, gefühlvoll vorgetragene ›Shadows Of Gold‹ ist, das diesbezüglich zu nennen ist.

Wenn jedoch der Groove dominiert und die Rhythmusfraktion die Oberhand behält, versteht es Konstantin, in unscheinbarer, aber unglaublich effizienter Tom Morello-Manier in die Saiten zu langen. Bestes Beispiel dafür ist ›Where Has Your God Gone Now?‹, das auch von der lyrischen Seite her in Richtung RAGE AGAINST THE MACHINE tendiert und vor Emotionalität förmlich überschäumt. Metal-typische Klischees wird man bei ACROLYSIS nicht nur in den Texten, sondern generell vergeblich suchen. Im Gegenteil, die teilweise recht deftig rausgebrüllte Sozialkritik des Dreiers verrät vielmehr eine gehörige Affinität zu diversen Punk-Ikonen der Genrefrühzeit. Dadurch wird auch der Aggressionsgehalt einzelner Nummern gehörig gesteigert, weshalb man als Zuhörer den Eindruck erhält, daß diesen Burschen jedes Mittel recht ist, um uns ihre Messages näherzubringen.

Kurzum, bei ACROLYSIS handelt es sich um eine in vielen Belangen engagierte und talentierte Formation, von der wir hoffentlich noch einiges zu hören bekommen werden.

http://www.facebook.com/acrolysis/

Klischee ist zwar ''schee'', aber nicht überall zu finden...


Walter Scheurer

 
ACROLYSIS im Überblick:
ACROLYSIS – Black Dog's Serenade (Do It Yourself-Review von 2019 aus Online Empire 81)
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