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TAINTED LADY

Sounds Like Freedom//Feels Like War

(10-Song-CD: 119,- Dänische Kronen)

In Dänemark hat dieses Quintett durch Auftritte bei Festivals wie dem "CopenHell" oder dem "Kløften Festival" bereits einen überaus formidablen Ruf, auf internationaler Ebene dagegen hat man bislang noch nicht viel von diesen Burschen mitbekommen. Auch nicht von ihrem Debutalbum »How The Mighty Have Fallen«, das vor gut zwei Jahren aufgelegt wurde. Für ihr nun vorliegendes zweites Langeisen hat die Formation, deren Musiker sich vor gut zehn Jahren im Teenageralter zusammengetan haben, jedoch erst seit dem Einstieg des britischen Sängers Michael Catton 2015 mit Volldampf am Arbeiten ist, Soundroutinier Soren Andersen als Produzenten verpflichtet, um die in den letzten Monaten entstandenen Tracks einzuspielen.

Das Können eines Aufnahmeleiters scheint auch unabdingbar zu sein, um die unglaublich facettenreiche Vortragsweise von TAINTED LADY auch nur einigermaßen in Szene setzen zu können. So beeindruckt der Beginn der Scheibe diesbezüglich gehörig, folgt doch auf den krachenden, energiegeladenen Rockhammer ›Seven Billion Souls‹ mit ›Hey Mr. Music Man‹ eine akustische Halbballade mit "Woodstock-Flair" und THE BEATLES-Harmonien. Und da die Dänen danach mit ›Building A Machine‹ einen entspannten Groover vom Stapel lassen, der irgendwo in der Grauzone von frühen KING'S X und späten Grunge-Granden anzusiedeln ist, muß man ihnen ganz einfach Respekt zollen.

Doch selbst damit ist das gesamte Klangspektrum, das sich dem Hörer auf »Sounds Like Freedom //Feels Like War« offenbart, noch lange nicht beschrieben. Zumindest aber ist zu diesem Zeitpunkt schon klar, daß TAINTED LADY weder stilistisch, noch vom zeitlichen Faktor irgendwelche Grenzen und Limits berücksichtigt. Auch nicht, wenn von den Inspirationsquellen gesprochen wird, denn auch diesbezüglich ist hier sehr vieles zu vernehmen. Bemerkenswert ist zudem, wie locker dem Fünfer das Kombinieren der Ideen von der Hand geht. So wurde etwa ›Kiowa Warrior‹ rein musikalisch eher simpel und geradeaus losrockend angelegt, während der Text den Titel als Anti-Kriegs-Epos entpuppt, in dessen Refrain unmißverständlich "Get our Boys back from Vietnam" gefordert wird. Ein nicht minder ernstes Thema, konkret den Zustand unserer Erde, beinhaltet auch ›Down To The River‹, ein locker-flockiges Stück Classic Rock, dem ein feines Solo ebenso spendiert wurde wie elegante Satz-Gesangspassagen. Damit wissen TAINTED LADY, generell zu punkten, denn dermaßen häufig an THE BEATLES oder Crosby, Stills, Nash & Young erinnert heutzutage kaum noch eine Band. Schon gar keine, die sich eigentlich dem harten Rock verschrieben hat.

Doch diese Basis bleibt bei TAINTED LADY bis zum Ende der Scheibe erhalten und kommt auch in der zweiten Albumhälfte in mannigfaltiger Manier aus den Boxen. So hat etwa ›Revolution (Love Pollution)‹ eine amtliche Dosis Punk-Flair abbekommen, während ›Fever Dream‹ als lässig-lockerer Stampfer in Manier der frühen D-A-D daherkommt und das balladeske, von einer Blues-Harp gehörig aufgefettete Finale ›Lonely Bird‹ einen Ohrwurm der besonderen Art darstellt. Einen, den man in dieser Form durchaus auch von den Gebrüdern Binzer und Co. in Empfang nehmen würde, und das muß man auch erst einmal schaffen!

Definitiv also ein gelungenes Album, zu dem man TAINTED LADY nur gratulieren kann!

http://www.facebook.com/taintedlady/

There's again something ROCKIN' in the state of denmark!


Walter Scheurer

 
TAINTED LADY im Überblick:
TAINTED LADY – How The Mighty Have Fallen (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 71)
TAINTED LADY – Sounds Like Freedom//Feels Like War (Do It Yourself-Review von 2019 aus Online Empire 81)
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