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SONS OF APOLLO (US) – Live With The Plovdiv Psychotic Symphony

INSIDE OUT RECORDS/SONY MUSIC

Als vor knapp drei Jahren erstmals von einer SONS OF APOLLO benannten Truppe die Rede gewesen ist, war man ob des Supergroup-Status ebenso beeindruckt wie skeptisch. Imponiert hat logischerweise auf Anhieb die Besetzung, denn ein Line-up, in dem sich mit Jeff Scott Soto, Mike Portnoy, Billy Sheehan, Derek Sherinian und Ron "Bumblefoot" Thal ausnahmslos Könner finden, läßt wahrlich einiges erhoffen.

Da die Herren bald darauf mit einem wahrlich mächtigen Prog-Metal-Album namens »Psychotic Symphony« debütierten, war die Euphorie um so größer. Ebenso aber auch die Skepsis, denn hält man sich die unzähligen Betätigungsfelder der Kollegenschaft vor Augen, wäre ein ebenso rasches Ende dieser Kooperation wenig verwunderlich gewesen. Glück für uns, daß dieser Fünfer aber doch längerfristig zu planen scheint und sich obendrein auch keineswegs auf Studioarbeit festlegt. Im Gegenteil, SONS OF APOLLO gastierten im letzten Jahr auf diversesten Bühnen in Europa und konnten ihren guten Ruf untermauern und auch sämtliche Erwartungen erfüllen.

Nicht zuletzt der familiäre Bezug von Jeff zu Bulgarien hat die Band nach Plovdiv geführt, wo die Truppe im antiken römischen Theater auftreten durfte. Und weil Kleckern für eine solche Formation natürlich nicht ausreicht, wurde geklotzt. Gewaltig sogar, denn man engagierte das ortsansässige Symphonieorchester als Unterstützung. Allerdings erst für den zweiten Teil der Show, denn zunächst legte das Quintett im Alleingang los und kredenzte die Tracks des bislang einzigen Albums »Psychotic Symphony«.

Da der Gig sowohl als Bild- als auch als Tonaufnahme festgehalten wurde, sei auf die vorbildliche Kameraführung gesondert hingewiesen. Zwar weiß dieses Livealbum sehr wohl, auch klangtechnisch zu begeistern, durch diverse Nahaufnahmen kommt die Chose aber noch viel intensiver rüber. So sehr, daß man mitunter dem Kollegen Portnoy ein Handtuch reichen möchte, wenn man mitanschauen muß, wie ihm der Schweiß während seines präzisen Spiels von der Stirn rinnt.

Die schon auf dem Debut zugänglichsten Nummern entpuppen sich auch in der Bühnenumsetzung als echte Reißer. Allen voran der fulminante Opener ›God Of The Sun‹, das zwingende ›Just Let Me Breathe‹ sowie das mit heftiger RAINBOW-Schlagseite ausgestattete ›Divine Addiction‹. Nicht minder imposant sind auch die erwarteten Solodarbietungen der Instrumentalisten ausgefallen, wobei Billy Sheehan für seine Vorstellung den lautesten Applaus ernten durfte. Doch auch Jeff konnte reichlich Bonuspunkte sammeln, schließlich war er nicht nur einmal mehr exzellent bei Stimme, darüber hinaus zeigte er sich auch überaus redselig. Zum Teil sogar in der Landessprache, die ihn wohl seine Herzdame gelehrt hat.

Im weiteren Verlauf der Show kam dann das Symphonieorchester der Stadt Plovdiv auf die Bretter, und zusammen mit diesem gaben SONS OF APOLLO diverse Rockklassiker zum Besten. Zwar ist eine solche Kooperation mitnichten neu oder gar innovativ, die Intensität, mit der an diesem Abend unsterbliche Nummern wie ›Gates Of Babylon‹ (mit einem wahrlich sensationellen Mister Soto, der für zentimeterdicke Gänsehaut sorgt!), ›Comfortably Numb‹ oder ›Kashmir‹ intoniert wurden, läßt diverse andere Kollaboration dieser Art allerdings gehörig alt aussehen.

Ein absolut empfehlenswertes Livedokument einer Band, von der wir hoffentlich noch viele weitere Exponate ihres Schaffens erhalten werden!

http://www.sonsofapollo.com/


Walter Scheurer

 
SONS OF APOLLO (US) im Überblick:
SONS OF APOLLO (US) – Live With The Plovdiv Psychotic Symphony (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 81)
SONS OF APOLLO (US) – MMXX (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 82)
SONS OF APOLLO (US) – Psychotic Symphony (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 73)
SONS OF APOLLO (US) – News vom 01.08.2017
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