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LYZZÄRD – Savage

FIGHTER RECORDS (Import)

Würde die Bandbiographie nicht etwas anderes verraten, man könnte durchaus meinen, mit LYZZÄRD wäre ein weiteres Exemplar der schier unfaßbar gigantischen Horde an jungen, hungrigen Schweden bei uns vorstellig geworden, um sich mit diesem Debutalbum zu präsentieren. Doch dem ist nicht so, wie sich auch etwaige Gedanken an einen weiteren Vertreter der nicht minder energisch und kraftvoll loslegenden kanadischen Szene als Irrtum herausstellen.

Die Darbietung an sich würde zwar beides durchaus als logisch erscheinen lassen, dennoch stammen LYZZÄRD aus der für derlei Sounds bislang noch nicht zwingend bekannten portugiesischen Metropole Porto, wo man sich bereits jede Menge Fans erspielen und sich obendrein als Support für bekannte Namen wie OMEN etablieren konnte. Gegründet 2013, spielte das Quintett 2014 eine EP mit dem Titel »Release The Hounds« ein, die jedoch scheinbar nicht mehr dem aktuellen Stil entsprechen dürfte. Schade zwar, daß uns diese nicht vorliegt, und es daher nicht möglich ist, die Entwicklung des Fünfer mit Dame am Baß zu begutachten, nicht weiter tragisch jedoch, da das vorliegende, zu Beginn dieses Jahres in Eigenregie aufgenommene und jetzt vom spanischen Label FIGHTER RECORDS vertriebene Album den Status Quo von LYZZÄRD eindrucksvoll dokumentiert. Dynamisch und energiegeladen legt dieser Fünfer nahezu durchweg los und legt zudem offenbar viel Wert auf hurtige Geschwindigkeit. Auch, daß man Songs mit entsprechenden Hooks und schmissigen, einprägsamen Refrains auszustatten hat, um sich damit in den Langzeitgedächtnissen der Hörerschaft ein lauschiges Plätzchen ergattern zu können, ist den Portugiesen nicht fremd.

Daß mit Tiago Azevedo ein Sänger im Line-up von LYZZÄRD zu finden ist, der mitunter wie ein etwas gemäßigter, aber auch nicht ganz so hingebungsvoll intonierender Olof Wikstrand klingt, dürfte die Vergleiche zu ENFORCER vor allem bei den schnelleren Tracks nicht gerade verschwindend gering machen. Das aber ist nicht weiter schlimm, zumal LYZZÄRD rein musikalisch betrachtet, mehrheitlich doch eher deutlich geradliniger (und dadurch stellenweise an die eher ACCEPT-orientierten BULLET-Tracks denken läßt) und riffbetonter zu Werke geht. Da die Band offenbar nicht nur hörbaren Spaß bei der Arbeit hat, sondern diesen auch vermitteln möchte, dürfte die Entscheidung, »Savage« mit dem alten Disco-Klassiker ›Maniac‹ als unerwarteten Covertrack zu beenden, durchaus bewußt gewesen sein. Da die Interpretation von LYZZÄRD aber nicht wirklich etwas Besonderes geworden ist, bleibt es in diesem Fall leider nur beim Versuch, für Entertainment zu sorgen. Schade, denn die eigenen Nummern sorgen definitiv für solches und machen zudem Lust, diese Band auch mal auf der Bühne zu begutachten.

http://www.facebook.com/lyzzardofficial

gut 11


Walter Scheurer

 
LYZZÄRD im Überblick:
LYZZÄRD – Savage (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 73)
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