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  UE-Home → History → Online Empire 70 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → HOLY SERPENT – »Temples«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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HOLY SERPENT – Temples

RIDINGEASY RECORDS (Import)

Ob sich diese Burschen aus dem fernen Melbourne bei der Bandgründung bewußt an Schlangen orientiert haben und dieser Spezies in gewisser Weise mit dem Namen Tribut zollen, ist zwar nicht überliefert, würde aber durchaus Sinn ergeben. Zum einen, weil deren mythologische Bedeutung für Bandnamen seit jeher bedeutend ist und zum anderen, weil auch die musikalische Darbietung der fünf Tracks von »Temples« immer wieder an Kriechtiere denken läßt.

HOLY SERPENT "schlängelt" sich nämlich immer wieder vom Heavy Rock in herber Darbietung hin zum sanftmütiger dargebotenen und von dort weiter zum satt groovenden Stoner Rock und wieder zurück. Die dabei hinterlassene Spur wird vor allem im "Wüstensand" deutlich, in dem sich das possierliche Tierchen ebenso, ähem, pudelwohlzufühlen scheint. Auf ähnliche Manier geht es aber auch in Richtung psychedelischer Rock-Fragmente, wobei die Band speziell dabei den Eindruck erweckt, sie würde sich förmlich "häuten", um in jenen Gefilden länger verweilen zu können.

Der Psychedelic-Anteil sorgt zudem für Abwechslung und eine gewisse Entspannung, läßt dem Material aber auch ausreichend Raum zur Entfaltung. Diese Lockerheit steht zwar in einem erheblichen Kontrast zur furztrocken produzierten, riffbetonten Basis, der Vortrag bleibt aber dennoch bis zum Ende hin flüssig und findet im imposanten Finale ›Sativan Harvest‹ seinen absoluten Höhepunkt.

In diesen gut zwölf Minuten Spielzeit offenbart HOLY SERPENT nämlich nicht nur das gesamte Spektrum an Klängen, auch die unterschiedlichen Inspirationsquellen werden offenkundig. Im Verlauf dieser Nummer gibt es neben den ohnehin allgegenwärtigen BLACK SABBATH, KYUSS, THE OBSSESSED und SAINT VITUS auch jede Menge Einflüsse von HAWKWIND und den frühen RUSH zu vernehmen, bevor gegen Ende hin gar Gedanken an die ersten KANSAS-Veröffentlichungen aufkommen.

Man kann also mit bestem Gewissen behaupten, daß HOLY SERPENT neben CHILD zu den momentan spannendsten Formationen aus "Down Under" zu zählen ist.

http://www.facebook.com/holyserpentband/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
HOLY SERPENT im Überblick:
HOLY SERPENT – Temples (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 70)
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