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DREAM DEATH – Dissemination

RISE ABOVE RECORDS/SOULFOOD

Es muß schon etwas ganz Besonderes sein, das eine Band ausmacht, wenn diese in nur wenigen Jahren Existenz und mit nur einem einzigen Album Kultstatus erlangt. Ein Paradebeispiel dafür sind die aus Pittsburgh stammenden DREAM DEATH, die 1985 auftauchten und 1989 schon wieder Geschichte waren, um fortan als PENANCE weiterzuarbeiten.

1987 jedoch hinterließen sie mit »Journey Into Mystery« eine Scheibe, die zu recht als eine der essentiellsten gilt, wenn von abgefahrenen Doom-Sounds die Rede ist. Mehr noch, die Herrschaften aus Pennsylvania haben vor knapp 30 Jahren einiges davon vorweggenommen, was heutzutage als Sludge geliebt wird. So haben sie Einflüsse von BLACK SABBATH und SAINT VITUS mit dem herben Metal von Ikonen wie CELTIC FROST kombiniert und um diverse SLAYER-Riffs erweitert. Dennoch sollte die Formation außerhalb des Undergrounds unbeachtet bleiben, ein Schicksal, das leider auch der in Doom-Liebhaber-Kreisen durchaus beliebten Nachfolgetruppe nicht erspart bleiben sollte. Ein klein wenig ins Gerede kamen DREAM DEATH vor gut zehn Jahren, als das Spezialisten-Label PSYCHEDOOMELIC eine Best Of-Compilation mit dem Titel »Back From The Dead« auf den Markt brachte. Zwar war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wirklich von einer Reunion die Rede, die Scheibe trug ihren Titel aber dennoch völlig zu recht, schließlich handelte es sich bei jenem Titel um den Opener des Debuts, der einen der intensivsten Songs aus dem Portfolio dieser Herrschaften überhaupt darstellt. Danach war abermals Stille eingekehrt, ehe man ab Ende 2010 erste Gerüchte einer Reaktivierung vernehmen konnte.

Diese sollten sich alsbald bewahrheiten, denn die Herren Brian Lawrence (Gitarre und Gesang), Mike Smail (Drums - nach PENANCE unter anderem auch kurz bei PENTAGRAM und CATHEDRAL aktiv), Richard Freund (Baß) und Terry Weston (Gitarre) - die übrigens das letzte aktive Line-up von DREAM DEATH in den Jahren 1988 bis zum Ende hin bildeten - hatten sich tatsächlich abermals zusammengetan und legten in fast schon berauschender Geschwindigkeit kurz nach Jahresanfang 2013 in Eigenregie das Comebackalbum »Somnium Excessum« vor. In der Zwischenzeit konnte ein Deal bei RISE ABOVE (mehr als nur logisch, denn auch PENANCE waren in ihrer erfolgsreichsten Zeit im Stall von Lee Dorrian unter Vertrag) an Land gezogen werden, und die Herrschaften haben zuletzt erneut ein Studio geentert, um ihren aktuellsten Kompositionen für die Nachwelt festzuhalten.

Die haben es in sich und versprühen auf ansprechende Manier den Esprit der Vergangenheit, während für Experimente noch nicht einmal ein Sekündchen verschwendet wurde. Dadurch klingt das Ergebnis zwar zunächst wie aus einer Zeitmaschine, da dermaßen aufwühlendes, mitunter regelrecht beklemmendes und zugleich aber auch erhabenes Liedgut jeglichen Zeit-Faktor aber ohnehin null und nichtig macht, hat dieser Sound auch anno 2016 seine Daseins-Berechtigung. Mehr noch, die Herren liefern den Beweis, daß die Strahlkraft und hypnotisch-bedrückende Wirkung ihrer Musik seit dem Debut nichts eingebüßt hat. Harscher Doom in elegischer Ausführung mit einer gehörigen Portion Popo-tretendem Doom Rock und einer ganzen Wagenladung an CELTIC FROST'scher Deftigkeit steht auch auf »Dissemination« auf dem Programm.

Das mag für Unbedarfte auf Anhieb zermürbend klingen, läßt sich aber trotz teils enervierender Passagen mit entsprechender Hingabe selbst von weniger Genre-affinen Zeitgenossen erschließen. Geht anders aber auch gar nicht, weil DREAM DEATH über eine schier unfaßbare Anziehungskraft verfügen!

http://www.facebook.com/dreamdeathsludge/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
DREAM DEATH im Überblick:
DREAM DEATH – Back From The Dead (Rundling-Review von 2005 aus Online Empire 24)
DREAM DEATH – Dissemination (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 66)
DREAM DEATH – News vom 12.04.2007
DREAM DEATH – News vom 07.02.2012
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